Lagebericht 2018

Grundlagen
der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken

Struktur und Geschäftsmodell sowie Besonderheiten als IPS*

Mit dem vorliegenden Lagebericht wird der Konsolidierte Jahresabschluss der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken ergänzt.

Die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken umfasst als konsolidierte Einheiten neben 875 Genossenschaftsbanken (Vorjahr: 915) den DZ BANK Konzern, die Münchener Hypothekenbank eG sowie die Sicherungseinrichtung des BVR und die BVR Institutssicherung GmbH. Zu den einbezogenen Genossenschaftsbanken zählen auch die Deutsche Apotheker- und ärztebank eG, die Sparda-Banken, die PSD Banken und Sonderinstitute wie die BAG Bankaktiengesellschaft.

Die Genossenschaftsbanken sowie die Münchener Hypothekenbank eG stellen die rechtlich selbstständigen, gleich geordneten Mutterunternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe dar, während die übrigen Institutsgruppen und Unternehmen als Tochterunternehmen einbezogen sind.

Das in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken eingerichtete institutsbezogene Sicherungssystem als duales genossenschaftliches Sicherungssystem besteht aus der Sicherungseinrichtung des BVR und der BVR Institutssicherung GmbH.

Die weitergehenden Grundsätze und Methoden des institutsbezogenen Sicherungssystems werden im Abschnitt „Zusammengefasster Chancen- und Risikobericht“ dargestellt.

Abgrenzung der wesentlichen Segmente

Die Definition der im Geschäftsbericht dargestellten Segmente „Privatkunden und Mittelstand“, „Zentralbank und Großkunden“, „Immobilien“ und „Versicherung“ ist im Abschnitt „Angaben zum Konsolidierten Jahresabschluss“ ab Seite 69 zu finden.

*Institutional Protection Scheme.

Geschäftsverlauf

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Wachstumsdynamik der deutschen Wirtschaft ließ im Jahr 2018 merklich nach. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt expandierte gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent, nachdem es 2017 noch um 2,2 Prozent gestiegen war.

Grund für die Wachstumsabschwächung waren sowohl nachfrageseitige als auch angebotsseitige Faktoren. Einerseits sahen sich die Unternehmen vermehrt angebotsseitigen Engpässen gegenübergestellt, vor allem bei Arbeitskräften und bei Vorleistungsgütern. Zudem beeinträchtigten Sonderfaktoren die Produktion, wie Streiks und eine schwere Grippewelle im Frühjahr sowie ein Pkw-Zulassungsstau (infolge von Problemen mit dem neuen Abgastestverfahren WLTP), der die gesamtwirtschaftliche Produktion in der zweiten Jahreshälfte erheblich belastete. Andererseits verlor der Welthandel im Vergleich zum Vorjahr etwas an Schwung, was sich nachfrageseitig dämpfend auswirkte.

Ursache für die schwächere Gangart des Welthandels war insbesondere, dass die globale Konjunkturentwicklung ihren Höhepunkt überschritten hatte und sich das handelspolitische Klima verschlechterte. Letzteres lag in erster Linie an der Handelspolitik der US-Regierung. So belegte US-Präsident Donald Trump schrittweise den Import von verschiedenen Produkten wie Stahl und Aluminium mit neuen Zöllen. In Reaktion darauf führten die betroffenen Handelspartner, hier vor allem China, aber auch die europäischen Staaten, Gegenzölle ein. Dennoch wurde das Wirtschaftswachstum hierzulande nur wenig durch die Handelskonflikte beeinträchtigt, nicht zuletzt, weil die Binnennachfrage nach wie vor robust expandierte.

So erhöhten sich die Ausrüstungsinvestitionen weiter, befördert durch die gestiegene Auslastung der Produktionskapazitäten und die noch immer ausgesprochen günstigen Finanzierungsbedingungen. Bei den Bauinvestitionen hielt das Wachstum ebenfalls an, obgleich sich Arbeitskräfteengpässe immer deutlicher zeigten.

Darüber hinaus blieben die zunehmenden Konsumausgaben der privaten Haushalte und des Staates eine wichtige Stütze der gesamtwirtschaftlichen Expansion. Der Außenhandel verminderte das Wirtschaftswachstum hingegen rechnerisch etwas, da der Anstieg der Importe den moderaten Exportzuwachs erheblich übertraf.

Die Verbraucherpreise nahmen 2018 im Vorjahresvergleich um 1,8 Prozent zu und damit etwas stärker als 2017 (1,5 Prozent). Treibender Faktor der Gesamtentwicklung waren die Energie- und Nahrungsmittelpreise, die sich angesichts höherer Rohölnotierungen und schwacher Ernten überdurchschnittlich verteuerten.

Der Arbeitsmarkt präsentierte sich in einer anhaltend guten Grundverfassung. Die Erwerbstätigenzahl stieg im Inland gegenüber 2017 um 572.000 auf 44,8 Millionen Menschen.

Die Arbeitslosenzahl verminderte sich weiter. Bei der Bundesagentur für Arbeit waren 2,3 Millionen Arbeitslose registriert und damit 193.000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,5 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent zurück.

Die Europäische Zentralbank (EZB) fuhr im Jahr 2018 ihre ultralockere Geldpolitik in ersten Teilen zurück. Sie beendete zum Jahresende ihr Ankaufprogramm für Anleihen („Quantitative Easing“). Die Leitzinsen beließen die europäischen Notenbanker jedoch unverändert auf ihren historisch niedrigen Niveaus. So blieb der EZB-Hauptrefinanzierungssatz für die Finanzinstitute des Euroraums bei 0,0 Prozent und der Einlagensatz mit –0,4 Prozent im negativen Bereich.

Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken

Geschäftsentwicklung

In einem durch die langjährige Niedrigzinspolitik der EZB herbeigeführten und weiterhin intensiven Wettbewerb sowie einem von anspruchsvoller Regulatorik beeinflussten schwierigen Marktumfeld konnte sich die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken auch im Geschäftsjahr 2018 erfolgreich behaupten. Mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 7.771 Millionen Euro hat die genossenschaftliche FinanzGruppe den anspruchsvollen Vorjahreswert von 8.916 Millionen Euro nicht erreicht. Dennoch hat sich das regional verankerte sowie wert- und kundenorientierte Geschäftsmodell der genossenschaftlichen FinanzGruppe in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld erneut als robust und zuverlässig erwiesen. Denn insbesondere in ihrem operativen Kerngeschäft konnte die genossenschaftliche FinanzGruppe ein sehr stabiles Ergebnis auf Vorjahresniveau erwirtschaften. Der Rückgang ist größtenteils auf die Verwerfungen der Kapitalmärkte Ende 2018 und die damit einhergehenden Kursrückgänge im Wertpapierbereich zurückzuführen.

Im Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden konnten die Genossenschaftsbanken im Geschäftsjahr ein kräftiges und stabiles Wachstum erzielen. Insgesamt legte das Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden um 5,5 Prozent zu und lag damit nur leicht unter der Zuwachsrate des vergangenen Geschäftsjahres in Höhe von 5,6 Prozent. Hauptwachstumstreiber für diesen anhaltend positiven Trend im Kreditgeschäft war abermals die rege Nachfrage der Kunden nach langfristigen Wohnungsbaukrediten, die durch die niedrigen Kreditzinsen, die Einkommenszuwächse der Haushalte sowie durch die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt unterstützt wurde. Der Marktanteil im Geschäft mit Privatkunden konnte im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht gesteigert werden. Auch im Geschäft mit Firmenkunden nahm der Marktanteil leicht zu. Auch die Einlagenseite der genossenschaftlichen FinanzGruppe verzeichnete erneut ein stabiles und granulares Wachstum, das zur Refinanzierung des wachsenden Kreditgeschäfts der genossenschaftlichen FinanzGruppe beitrug.

Das Eigenkapital erhöhte sich um 3,2 Prozent und unterstreicht mit einem Wert von 107,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 104,4 Milliarden Euro)

die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Die solide bilanzielle Kapitalausstattung verschafft der genossenschaftlichen FinanzGruppe ausreichende Risikopuffer sowie die Möglichkeit, die sich bietenden Wachstumsspielräume im Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden zu nutzen.

Die Vitalität und finanzielle Stabilität des Geschäftsmodells der genossenschaftlichen FinanzGruppe mit ihrer starken Marktposition im Privat- und Firmenkundengeschäft wird durch ein im Branchenvergleich erfreuliches Kapitalmarktrating von „AA–“ durch die beiden Ratingagenturen Standard & Poor's und Fitch Ratings gewürdigt und unterstreicht die außerordentliche Stärke der genossenschaftlichen FinanzGruppe im europäischen beziehungsweise weltweiten Vergleich.

Auch im Geschäftsjahr 2018 zeigt sich die unverändert hohe Marktakzeptanz der genossenschaftlichen FinanzGruppe in einem anhaltenden Mitgliederzuwachs. Im Geschäftsjahr konnten 45.000 Personen und Unternehmen neu hinzugewonnen werden, wodurch die Genossenschaftsbanken zum Jahresende insgesamt 18,6 Millionen Mitglieder vorweisen können. Innerhalb der letzten zehn Jahre konnte die Anzahl der Mitglieder der genossenschaftlichen FinanzGruppe um 2,3 Millionen gesteigert werden.

Ertragslage

Der Zinsüberschuss lag im Geschäftsjahr mit einem Wert in Höhe von 18.368 Millionen Euro erneut leicht unter dem Niveau des Vorjahres (18.638 Millionen Euro). Er ist im Wesentlichen geprägt von der Niedrigzinspolitik der EZB mit daraus resultierenden Margenverschlechterungen. Der Zinsüberschuss der Genossenschaftsbanken, der die größte Ertragsquelle der genossenschaftlichen FinanzGruppe darstellt, verringerte sich im Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,8 Prozent auf 15.783 Millionen Euro (Vorjahr: 15.917 Millionen Euro).

Der Provisionsüberschuss konnte im Geschäftsjahr um 5,0 Prozent von 6.491 Millionen Euro auf 6.816 Millionen Euro gesteigert werden. Der Ergebniszuwachs resultiert im Wesentlichen aus einer Steigerung der Provisionserträge bei gleichzeitiger Reduzierung der Provisionsaufwendungen.

Das Handelsergebnis der genossenschaftlichen FinanzGruppe reduzierte sich auf 461 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert in Höhe von 709 Millionen Euro ist es eine Reduzierung um 248 Millionen Euro. Die Veränderung ist im Wesentlichen auf die Entwicklung des Handelsergebnisses im DZ BANK Konzern zurückzuführen.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen verringerte sich im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreswert deutlich auf –913 Millionen Euro (Vorjahr: –144 Millionen Euro). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus höheren Kursabschreibungen auf Wertpapiere als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die im Geschäftsjahr erstmals in Anlehnung an IFRS 9 ermittelte Risikovorsorge zeigt eine Nettozuführung in Höhe von –151 Millionen Euro (Vorjahr: –576 Millionen Euro).

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten reduzierte sich von 289 Millionen Euro im Vorjahr auf –122 Millionen Euro im Geschäftsjahr. Der Rückgang resultiert maßgeblich aus der Ausweitung der Credit Spreads. Demgegenüber waren im Vorjahr Einengungen dieser Credit Spreads zu verzeichnen.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft verringerte sich im Geschäftsjahr um 32,7 Prozent auf 863 Millionen Euro (Vorjahr: 1.283 Millionen Euro) und beinhaltet die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft, das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen, die Versicherungsleistungen sowie die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb. Diese Ergebnisveränderung resultiert aus einem deutlichen Rückgang des Ergebnisses aus Kapitalanlagen und sonstigen Ergebnisses der Versicherungsunternehmen.

Trotz des gesetzten Ziels die Verwaltungsaufwendungen zu reduzieren, erhöhten sich diese im Geschäftsjahr leicht um 1,1 Prozent oder um –195 Millionen Euro von –17.884 Millionen Euro auf –18.079 Millionen Euro. Der Großteil der Verwal-tungsaufwendungen entfällt mit einem Betrag von –10.076 Millionen Euro (Vorjahr: –10.137 Millionen Euro) auf Personalaufwendungen und mit einem Betrag von –7.011 Millionen Euro (Vorjahr: –6.793 Millionen Euro) auf Sachaufwendungen.

Die Ertragsteuern des Geschäftsjahres in Höhe von –2.369 Millionen Euro (Vorjahr: –2.843 Millionen Euro) entfallen mit –2.731 Millionen Euro im Wesentlichen auf tatsächliche Ertragsteuern (Vorjahr: –2.649 Millionen Euro). Dies unterstreicht einmal mehr den besonderen Stellenwert der genossenschaftlichen FinanzGruppe für die Regionen mit Blick auf ihre Rolle als einer der größten kommunalen Steuerzahler.

Nach Berücksichtigung von Ertragsteuern reduzierte sich der Konsolidierte Jahresüberschuss im Geschäftsjahr um 11,0 Prozent auf 5.402 Millionen Euro nach 6.073 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Die Aufwand-Ertrags-Relation der genossenschaftlichen FinanzGruppe beträgt im Geschäftsjahr 69,5 Prozent (Vorjahr: 65,3 Prozent).

Vermögens- und Finanzlage

Die konsolidierte Bilanzsumme der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken erhöhte sich im Geschäftsjahr um 49,9 Milliarden Euro auf 1.293,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 1.243,3 Milliarden Euro). Das Geschäftsvolumen erhöhte sich von 1.662,8 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1.724,9 Milliarden Euro im Geschäftsjahr.

Die Bilanzsumme vor Konsolidierung entfiel in Höhe von 62,1 Prozent (Vorjahr: 61,7 Prozent) auf die Genossenschaftsbanken sowie in Höhe von 34,9 Prozent (Vorjahr: 35,3Prozent) auf den DZ BANK Konzern. Die restlichen 3,0 Prozent verteilen sich wie im Vorjahr auf die Münchener Hypothekenbank, die BVR Sicherungseinrichtung sowie auf die Institutssicherung GmbH des BVR.

Auf der Aktivseite stiegen die Forderungen an Kunden um 33,0 Milliarden Euro oder 4,3 Prozent auf 794,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 761,9 Milliarden Euro). Dieser Zuwachs resultierte auch im Geschäftsjahr vorwiegend aus den Genossenschaftsbanken, die mit einer Erhöhung ihrer Kundenforderungen von 5,5 Prozent das anspruchsvolle Niveau des Vorjahres in Höhe von 5,6 Prozent halten konnten. Hauptwachstumstreiber ist nach wie vor die rege Nachfrage nach langfristigen Wohnungsbaukrediten, die durch anhaltend niedrige Kreditzinsen, Einkommenszuwächse der Haushalte sowie durch die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt positiv unterstützt wurden.

Die Handelsaktiva reduzierten sich im Geschäftsjahr um 0,6 Milliarden Euro beziehungsweise um 1,6 Prozent auf 37,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 38,1 Milliarden Euro). Die Verringerung der Handelsaktiva resultierte im Wesentlichen aus einem Rückgang der positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten um 1,5 Milliarden Euro, der Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere um 0,4 Milliarden Euro sowie der Forderungen um 0,5 Milliarden Euro. Demgegenüber erhöhten sich die Bestände an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren um 19,7 Prozent oder um 1,8 Milliarden Euro auf 10,8 Milliarden Euro.

Im Geschäftsjahr 2018 reduzierten sich die Finanzanlagen deutlich um 4,6 Milliarden Euro auf 239,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 243,7 Milliarden Euro). Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen ein um 5,0 Milliarden Euro geringerer Bestand an Wertpapieren. Demgegenüber stand eine leichte Erhöhung der Beteiligungen. Die Kapitalanlagen der Versicherung haben sich im Geschäftsjahr um 4,4 Milliarden Euro erhöht. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung der festverzinslichen Wertpapiere um 4,0 Milliarden Euro sowie der Namensschuldverschreibungen um 0,3 Milliarden Euro.

Auf der Passivseite wuchsen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden nochmals deutlich von 801,0 Milliarden Euro im Vorjahr auf 842,4 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2018. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich ebenfalls um 5,5 Prozent auf 119,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 113,1 Milliarden Euro).

Die Handelspassiva erhöhten sich um 5,7 Milliarden Euro oder um 15,5 Prozent auf 42,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 36,8 Milliarden Euro). Diese Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der Steigerung der begebenen Schuldverschreibungen und andere verbriefte Verbindlichkeiten um 55,4 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 13,0 Milliarden Euro). Demgegenüber reduzierten sich innerhalb der Handelspassiva die negativen Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten um 0,7 Milliarden Euro auf 16,1 Milliarden Euro sowie die Verbindlichkeiten um 1,3 Milliarden Euro auf 5,0 Milliarden Euro.

Auch im Geschäftsjahr 2018 präsentierte sich das Eigenkapital der genossenschaftlichen FinanzGruppe als robust. Es erhöhte sich um 3,2 Prozent auf 107,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 104,4 Milliarden Euro), im Wesentlichen aufgrund der Stärkung der Rücklagen aus dem im Geschäftsjahr erzielten Ergebnis. Dieses Wachstum stärkt die genossenschaftliche FinanzGruppe und ermöglicht Spielräume für weiteres Kreditwachstum und Investitionen in die Zukunft.

Kapitalausstattung und aufsichtsrechtliche Kennzahlen

Die Angaben zu den Eigenmitteln beziehungsweise Eigenmittelanforderungen beruhen auf den Ergebnissen der Erweiterten Zusammenfassungsrechnung (EZR) nach Artikel 49 Absatz 3 CRR (Capital Requirements Regulation) in Verbindung mit Artikel 113 Absatz 7 CRR.

Die im Rahmen der EZR durchgeführte Kapitalkonsolidierung zeigt, dass die konsolidierten Eigenmittel weit überwiegend aus Eigenmitteln der Genossenschaftsbanken bestehen. Eigenmittelzuwächse ergeben sich vor allem durch die von Genossenschaftsbanken und Verbundinstituten erzielten Gewinne.

Kapitalmaßnahmen der Verbundinstitute werden weitestgehend verbundintern gezeichnet und innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe konsolidiert.

Aufgrund der Nullanrechnung verbundinterner Forderungen gemäß Artikel 113 Absatz 7 CRR erfolgen grundsätzlich keine Konsolidierungsmaßnahmen bei den risikogewichteten Positionsbeträgen. Die Konsolidierungsmaßnahmen umfassen im Wesentlichen direkt und indirekt gehaltene Eigenmittelinstrumente innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe und betreffen demzufolge insbe-sondere die Beteiligungen und die nachrangigen Forderungen der Genossenschaftsbanken an die Verbundinstitute, insbesondere an der DZ BANK AG. Die Konsolidierungen erfolgen in den jeweiligen Kapitalkategorien.

Die Auswirkung der Konsolidierungsmaßnahmen auf die Höhe der risikogewichteten Positionsbeträge ist demzufolge von untergeordneter Bedeutung, währenddessen sich im Gegenzug die Eigenmittel reduzieren. Aufgrund der Systematik der durchgeführten Konsolidierungsmaßnahmen ist die Gesamtkapitalquote für die genossenschaftliche FinanzGruppe kleiner als die entsprechende Quote für die Gesamtheit der Genossenschaftsbanken.

Die Kernkapitalquote der genossenschaftlichen FinanzGruppe ist mit 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (per 31. Dezember 2017: 13,4 Prozent) erneut angestiegen. Unter Berücksichtigung der gebildeten § 340f HGB-Reserven als Kernkapital beträgt die Kernkapitalquote unverändert zum Vorjahr 15,6 Prozent. Die aufsichtsrechtliche Gesamtkapitalquote ist mit 15,8 Prozent leicht rückläufig gegenüber dem Vorjahr (per 31. Dezember 2017: 16,0 Prozent), insbesondere beeinflusst durch die regulatorischen Übergangsbestimmungen. Insgesamt sind die Eigenmittel der genossenschaftlichen FinanzGruppe um 4,0 Milliarden Euro auf 101,7 Milliarden Euro gestiegen. Die Erhöhung der Eigenmittel basiert im Wesentlichen auf der Gewinnthesaurierung durch die Genossenschaftsbanken aus dem Geschäftsjahr 2017.

Die Risikoaktiva liegen per 31. Dezember 2018 bei 642,4 Milliarden Euro und damit 30,9 Milliarden Euro über dem Niveau des Vorjahres (siehe Tabelle auf Seite 19). Der Anstieg beruht vor allem auf einem Wachstum der Forderungen im kundenbezogenen Geschäft. Auf Kreditrisikopositionen entfallen insgesamt 89,6 Prozent der Risikoaktiva. Zur Bestimmung der regulatorischen Eigenmittelanforderungen nutzen die Banken der genossenschaftlichen FinanzGruppe hauptsächlich den Kreditrisiko-Standardansatz (KSA). Einige Institute wenden auch die auf internen Ratings basierenden Ansätze (IRBA) an. Dazu gehören der DZ BANK Konzern, die Münchener Hypothekenbank eG und die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG.

Die Leverage Ratio (Verschuldungsquote) beträgt zum 31. Dezember 2018 unter Verwendung der Kapitalbasis „Kernkapital inklusive § 340f HGB-Reserven und nach vollständiger Einführung der neuen Bestimmungen der CRR“ 7,8 Prozent (per 31. Dezember 2017: 7,7 Prozent). Diese Quote unterstreicht die gute Kapitalisierung der genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Ertragslage

2018 in Mio. Euro2017 in Mio. EuroVeränderung in Prozent
Zinsüberschuss18.36818.638–1,4
Provisionsüberschuss6.8166.4915,0
Handelsergebnis461709-35,0
Ergebnis aus Finanzanlagen-913-144>100,0
Risikovorsorge–151–57673,8
Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten-122289>100,0
Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft8631.283-32,7
Verwaltungsaufwendungen–18.079–17.8841,1
Sonstiges betriebliches Ergebnis528110>100,0
Konsolidiertes Ergebnis vor Steuern7.7718.916-12,8
Ertragsteuern–2.369–2.843-16,7
Konsolidierter Jahresüberschuss5.4026.073-11,0

Entwicklung des Konsolidierten Ergebnisses vor Steuern nach Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. Euro

–––––  

A: Konsolidiertes Ergebnis vor Steuern 2017

B: Veränderung Zinsüberschuss

C: Veränderung Provisionsüberschuss

D: Veränderung Handelsergebnis

E: Veränderung Ergebnis aus Finanzanlagen

F: Risikovorsorge

G: Veränderung Sonstiges Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten

H: Veränderung Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft

I: Veränderung Verwaltungsaufwendungen

J: Veränderung Sonstiges betriebliches Ergebnis

K: Veränderung Konsolidiertes Ergebnis vor Steuern 2018

Zusammensetzung der Bilanzsumme der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken zum 31. Dezember 2018

in Prozent

Genossenschaftsbanken

62

DZ BANK Gruppe

35

Münchener Hypothekenbank

3

Aufteilung der risikogewichteten Aktiva

in Mio. Euro

31. Dezember 201831. Dezember 2017Veränderung in Prozent
Kreditrisiken
davon KSA-Ansatz
davon Unternehmen174.537157.65310,7
davon Mengengeschäft128.375122.1075,1
davon durch Immobilien besichert83.22479.1595,1
Summe des Kreditrisiko-Standardansatzes473.191447.6375,7
davon IRB-Ansätze
davon Unternehmen43.78642.8082,3
davon Mengengeschäft22.51620.30010,9
davon Beteiligungen22.36821.5613,7
Summe der IRB-Ansätze102.07199.3682,7
Summe der Kreditrisiken575.454547.2415,2
Summe der Marktrisiken12.92711.18415,6
Summe der operationellen Risiken50.88449.8532,1
Summe der sonstigen Positionen (inklusive CVA)3.0873.212-3,9
Gesamt642.352611.4905,0

Geschäftssegmente der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken

Die Geschäftssegmente „Privatkunden und Mittelstand“ sowie „Zentralbank und Großkunden“ hatten vormals die Bezeichnungen „Retail“ beziehungsweise „Bank“ und wurden umbenannt. Die inhaltliche Zusammensetzung hat sich nicht geändert.

Geschäftssegment Privatkunden und Mittelstand (Vorjahr: „Retail“)

Der Zinsüberschuss des Geschäftssegments Privatkunden und Mittelstand hat sich im Geschäftsjahr mit einem Wert von 16.321 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr mit einem Betrag von 16.489 Millionen Euro erneut vermindert. Die anhaltend negativen Effekte der Niedrigzinspolitik der EZB konnten im Geschäftssegment Privatkunden und Mittelstand nur teilweise durch Volumenausweitungen kompensiert werden. Das Kreditvolumen aus dem Währungskreditgeschäft „LuxCredit“ bewegt sich im Geschäftsjahr nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Der Zinsüberschuss im Ratenkreditgeschäft konnte aufgrund einer hohen Anschaffungs- und Finanzierungsneigung der Verbraucher, die wiederum durch eine stabile Inlandskonjunktur mit niedrigen Zinsen und steigenden Reallöhnen begünstigt wurde, erneut gesteigert werden.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich spürbar von 6.646 Millionen Euro im Vorjahr auf 6.918 Millionen Euro im Geschäftsjahr. Der Provisionsüberschuss im Segment Privatkunden und Mittelstand ist auch im Geschäftsjahr wesentlich von den erzielten Erträgen aus dem Zahlungsverkehr sowie der hohen Kundennachfrage im Wertpapier- und Fondsgeschäft beeinflusst. Als Ergänzung ihrer zinslastigen Geldanlagen zieht es private Anleger aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase vermehrt in Anlageprodukte mit Substanz- und Sachwerten. Ein wesentlicher Treiber für die Erhöhung des Provisionsüberschusses im Geschäftssegment Privatkunden und Mittelstand war der mit den durchschnittlichen Assets under Management erzielte volumenabhängige Ergebnisbeitrag. Die Erträge aus erfolgsabhängiger Verwaltungsvergütung sowie die Erträge aus Transaktionsvergütung bei den Immobilienfonds konnten im Geschäftsjahr jedoch nicht an das Niveau des Vorjahres anknüpfen. Der Ergebnisbeitrag aus dem Fondsdienstleistungsgeschäft hat sich gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht erhöht, wohingegen die verwalteten Anlagemittel von vermögenden Privatkunden im Geschäftsjahr leicht rückläufig waren.

Das Handelsergebnis im Geschäftssegment Privatkunden und Mittelstand konnte mit einem Wert von 195 Millionen Euro nicht an den Wert des Vorjahres in Höhe von 213 Millionen Euro anknüpfen. Das Handelsergebnis setzt sich zusammen aus dem Handel mit Finanzinstrumenten, dem Ergebnis aus dem Devisen-, Sorten- und Edelmetallgeschäft sowie aus dem Ergebnis aus dem Warenhandel.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen reduzierte sich im Geschäftsjahr im Wesentlichen aufgrund von Kursabschreibungen auf Wertpapiere sowie aufgrund geringerer realisierter Ergebnisse aus der Veräußerung von Fonds aus den Eigenanlagen deutlich um –956 Millionen Euro auf –1.130 Millionen Euro (Vorjahr: –174 Millionen Euro).

Im Berichtsjahr ergab sich eine Zuführung der in Anlehnung an IFRS 9 gebildeten Risikovorsorge in Höhe von 232 Millionen Euro (Vorjahr: Nettoauflösung von 95 Millionen Euro).

Auf der Kostenseite wurden weitere Anstrengungen unternommen, um die genossenschaftliche FinanzGruppe noch effizienter aufzustellen. Insgesamt konnten die Verwaltungsaufwendungen im Geschäftssegment Privatkunden und Mittelstand im Geschäftsjahr mit einem Betrag in Höhe von –15.386 Millionen Euro (Vorjahr: –15.245 Millionen Euro) nicht weiter reduziert werden. Die wesentlichen Einflussfaktoren des Verwaltungsaufwands im Segment Privatkunden und Mittelstand sind vor allem die Besetzung neuer und offener Stellen sowie durchschnittliche Gehaltsanpassungen denen Personalabgänge im Wesentlichen aufgrund von Altersfluktuation gegenüberstehen. Des Weiteren beeinflussen Investitionen aus der „Digitalisierungsoffensive“ der Genossenschaftsbanken sowie der Umstellungsaufwand bei der Vereinheitlichung der IT-Bankverfahren die Kostenseite einerseits, andererseits stärken diese Investitionen die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Gesteigerte Aufwendungen für externe Researchleistungen sowie höhere Kosten für IT und Marktbearbeitung im Ratenkreditgeschäft haben sich im Geschäftsjahr ebenfalls negativ auf die Verwaltungsaufwendungen im Segment Privatkunden und Mittelstand ausgewirkt. Aus den zuvor genannten Gründen war eine weitere Reduzierung der Verwaltungsaufwendungen im Geschäftsjahr nicht möglich.

Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern des Geschäftssegments Privatkunden und Mittelstand reduzierte sich aufgrund der zuvor dargestellten Einflussfaktoren von 8.088 Millionen Euro im Vorjahr auf 6.208 Millionen Euro im Geschäftsjahr. Damit einhergehend erhöhte sich die Aufwand-Ertrags-Relation um 2,6 Prozentpunkte auf 68,2 Prozent (Vorjahr: 65,6 Prozent).

Geschäftssegment Zentralbank und Großkunden (Vorjahr: „Bank“)

Der Zinsüberschuss im Geschäftssegment Zentralbank und Großkunden reduzierte sich im Geschäftsjahr erneut um 154 Millionen Euro auf 1.371 Millionen Euro (Vorjahr: 1.525 Millionen Euro).

Im Firmenkundengeschäft konnte die genossenschaftliche FinanzGruppe den seit Jahren andauernden Wirtschaftsaufschwung begleiten. Das Bestandswachstum lag hierbei in den vergangenen Jahren stets deutlich über dem Zuwachs des Gesamtmarkts, wodurch der Marktanteil im Kreditgeschäft mit Firmenkunden deutlich erhöht werden konnte. Auch wenn sich das Wirtschaftswachstum im Geschäftsjahr verringert hat, erweist sich die deutsche Wirtschaft nach wie vor als robust und trägt somit wesentlich zum Zinsüberschuss im Segment Zentralbank und Großkunden bei. Gleichzeitig bleibt der Druck auf die Kreditmargen aufgrund des immer schwierigeren Wettbewerbsumfelds. Dabei erfordern sowohl die Digitalisierung als auch das sich verändernde Kundenverhalten einen erhöhten Innovations- und Optimierungsbedarf im Firmenkundengeschäft. Die solide Kapital- und Liquidationssituation der Mehrheit der Mittelstandsunternehmen erlauben ihnen ihre Investitionen aus dem Cashflow oder aus den eigenen Rücklagen heraus zu finanzieren, anstatt auf Kreditfinanzierungen zurückzugreifen.

Im Bereich des Geld- und Kapitalmarktgeschäfts verringerte sich der Zinsüberschuss im Zusammenhang mit einem Bestandsabbau als Folge der Verringerung der Duration von Eigenanlagen ebenfalls. Die Belastung aus Nachrangmitteln verringerte sich aufgrund des Rückgangs der entsprechenden Passivgeschäfte.

In der Transportfinanzierung war das Vorjahr maßgeblich von Sonderabschreibungen auf Leasinggegenstände geprägt. Die internationale Verkehrswirtschaft war im Geschäftsjahr erneut in Teilmärkten der internationalen Seeschifffahrt von einem Überangebot an Transportkapazitäten mit der Folge merklich rückläufiger Frachtraten und eines erheblichen Drucks auf die Schiffspreise geprägt. Zwar bieten Werften weiterhin attraktive Preise, jedoch verliefen die Bestellaktivitäten eher schleppend, sodass es in der Folge zu einer Neujustierung von Angebot und Nachfrage kommen könnte. Weitere Neubauaufträge könnten die Erholung gefährden.

Das Leasinggeschäft konnte im Geschäftsjahr im Zinsüberschuss, insbesondere aufgrund der stark gestiegenen Volumina bei den digital gestützten Produkten VR Smart flexibel und VR Smart express zulegen. Dem stand ein leichter Rückgang im strategiekonform zurückgeführten Nichtkerngeschäft gegenüber. Hierzu zählen die Bereiche Immobilienleasing, Zentralregulierung, IT-Leasing sowie das Finanzierungsgeschäft bei Leasing und Mietkauf über 750.000 Euro sowie das Factoring- und das Auslandsgeschäft.

Der Provisionsüberschuss im Segment Zentralbank und Großkunden liegt mit einem Wert von 550 Millionen Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 519 Millionen Euro). Die wesentliche Ertragsquelle im Provisionsüberschuss sind Dienstleistungsentgelte in den Bereichen Firmenkunden, Kapitalmarktgeschäft sowie im Transaction Banking. Hierzu zählen neben Bürgschaften und Garantien unter anderem auch das Auslandsgeschäft, das Wertpapieremissionsgeschäft sowie der Zahlungsverkehr und die Wertpapierverwahrung. Das Provisionsergebnis im Kreditgeschäft des Transport Finance lag im Geschäftsjahr 2018 annähernd auf dem Niveau des Vorjahres. Die Geschäftsfelder Asset Management und Beratung veränderten sich ebenfalls nur unwesentlich.

Das Handelsergebnis im Geschäftssegment Zentralbank und Großkunden erreichte einen Wert in Höhe von 267 Millionen Euro

und lag damit um –218 Millionen Euro unter dem Vergleichswert des Vorjahres in Höhe von 485 Millionen Euro. Der Rückgang im Handelsergebnis resultiert im Wesentlichen aus marktpreisinduzierten Bewertungsaufwendungen, insbesondere auf spreadinduzierte Bewertungsverluste im Zins- und Bonitätshandel.

Einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Kapitalmärkte im Geschäftsjahr hatte die oben genannte Fortführung der geldpolitischen Maßnahmen der EZB (Quantitative Easing) sowie die bereits erwähnten vier Leitzinserhöhungen durch die USNotenbank Fed. Insbesondere die im Geschäftsjahr festzustellende Abschwächung des wirtschaftlichen Wachstums in Deutschland und der Eurozone, weitreichende Änderungen im geopolitischen Umfeld sowie die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China wirkten sich hierbei nachteilig auf die exportabhängige Wirtschaft aus und sorgten für eine deutlich ausgeprägtere Volatilität der Kursverläufe an den Aktienmärkten.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen erhöhte sich von –17 Millionen Euro im Vorjahr auf 195 Millionen Euro im Geschäftsjahr bedingt durch Erträge aus der Veräußerung von Wertpapieren des Liquiditätspools. Demgegenüber stehen Aufwendungen durch die Auflösung von Sicherungsbeziehungen aus dem Portfolio Fair Value Hedge Accounting.

Im Bereich der Transportfinanzierung war das Ergebnis aus Finanzanlagen des Vorjahres vor allem durch Abschreibungen auf die Buchwerte von nach der At-Equity-Methode bewerteten Unternehmen beeinflusst. Das Ergebnis des Geschäftsjahres beinhaltet im Wesentlichen Erlöse aus dem Verkauf einer At Equity bewerteten Beteiligung.

Die im Geschäftsjahr erstmals nach IFRS 9 ermittelte Risikovorsorge verringerte sich im Segment Zentralbank und Großkunden von –693 Millionen Euro im Vorjahr auf 70 Millionen Euro im Geschäftsjahr. Die positive Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus Ratingverbesserungen von Kreditnehmern und erfolgreichen Restrukturierungen und Sanierungen sowie einem insgesamt geringeren Risikovorsorgebedarf im Bereich der Transportfinanzierung.

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten verringerte sich marktbedingt auf –79 Millionen Euro (Vorjahr: –10 Millionen Euro). Ursächlich für die Veränderung des Sonstigen Bewertungsergebnisses

waren maßgeblich IFRS-bedingte Bewertungseffekte im Bereich Hedge Accounting sowie zinsinduzierte Bewertungen der Cross-Currency-Swaps.

Die Verwaltungsaufwendungen konnten im Berichtszeitraum um 25 Millionen Euro auf –1.944 Millionen Euro (Vorjahr: –1.969 Millionen Euro) reduziert werden. Das Vorjahr war hierbei noch durch fusionsbedingte Aufwendungen im Zusammenhang mit der Datenmigration belastet. Im Bereich der Personalaufwendungen konnten im Segment Zentralbank und Großkunden aufgrund geringerer Ausgaben für variable Vergütungen im Geschäftsjahr Einsparungen vorgenommen werden. Demgegenüber standen im Geschäftsjahr höhere Aufwendungen für die Bankenabgabe sowie Beratungs- und IT-Aufwendungen im Projektumfeld.

Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern des Geschäftssegments Zentralbank und Großkunden erhöhte sich aufgrund der oben dargestellten Einflussfaktoren im Vergleich zum Vorjahr um 524 Millionen Euro auf 431 Millionen Euro (Vorjahr: –93 Millionen Euro). Die Aufwand-Ertrags-Relation erhöhte sich von 76,6 Prozent im Vorjahr auf 84,3 Prozent im Berichtszeitraum.

Geschäftssegment Immobilien

Der Zinsüberschuss im Geschäftssegment Immobilien belief sich auf einen Betrag in Höhe von 1.423 Millionen Euro (Vorjahr: 1.492 Millionen Euro). Dieser war auch im Geschäftsjahr erneut durch das anhaltend niedrige Zinsniveau an den Kapitalmärkten belastet. Gleichzeitig konnte die genossenschaftliche FinanzGruppe bei den Krediten der Vor- und Zwischenfinanzierung im Geschäftssegment Immobilien im Zuge einer spürbaren Geschäftsausweitung der vergangenen Jahre ihre Ertragsbasis im außerkollektiven Geschäft trotz einer reduzierten Durchschnittsverzinsung volumenbedingt stärken. Der Rückgang der Erträge aus Bauspardarlehen und sonstigen Baudarlehen konnte aufgrund der erzielten Bestandsausweitungen dabei mehr als ausgeglichen werden. Die gestiegene Kundennachfrage im Bausparen spiegelt die besonderen Vorzüge des Bausparens wider, das den Kunden einen wertstabilen, konjunkturunabhängigen Vermögensaufbau garantiert. Auch der deutsche Investmentmarkt für gewerblich genutzte Immobilien konnte im Geschäftsjahr einen positiven Ergebnisbeitrag leisten, wenngleich nicht ganz an die Ergebnisse des Vorjahres angeknüpft werden konnte.

Das hohe Preisniveau für Immobilienobjekte an den Topstandorten veranlasste inländische Investoren auch in Objekte an Standorten abseits der Metropolen zu investieren. Der höhere Anlagedruck der Investoren aus dem In- und Ausland führte im Geschäftsjahr bei einem in den vergangenen Jahren gestiegenen Wettbewerb zu einem weiteren Preisanstieg für gewerbliche Immobilien sowie auch auf dem gewerblichen Wohninvestmentmarkt. Durch gestiegene Steuereinnahmen bei den Kommunen konnte auch der Bereich der öffentlichen Kunden im Geschäftsjahr zulegen.

Das im Geschäftssegment Immobilien traditionell negative Provisionsergebnis verbesserte sich im Geschäftsjahr aufgrund des Rückgangs der nicht direkt dem Abschluss eines Bausparvertrags zuzuordnenden Provisionen um 12 Millionen Euro auf –110 Millionen Euro (Vorjahr: –122 Millionen Euro). Die beachtliche Dynamik im Bausparen und im Baufinanzierungsgeschäft verdeutlicht einmal mehr die ausgeprägte Präferenz der deutschen Bundesbürger für die selbst genutzte Immobilie als Instrument der privaten Altersvorsorge.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen reduzierte sich im Geschäftssegment Immobilien um 19 Millionen Euro auf 6 Millionen Euro (Vorjahr: 25 Millionen Euro). Das Ergebnis aus Finanzanlagen gliedert sich in das Ergebnis aus Wertpapieren sowie in das Ergebnis aus Anteilen an Tochterunternehmen und Beteiligungen.

Die Risikovorsorge des Geschäftssegments Immobilien reduzierte sich mit einem jeweils positiven Saldo von 12 Millionen Euro im Vorjahr auf 2 Millionen Euro im Geschäftsjahr.

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten im Segment Immobilien lag im Geschäftsjahr mit einem Saldo von –16 Millionen Euro deutlich unter dem Vergleichswert des Vorjahres (Vorjahr: 292 Millionen Euro). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus einer Ausweitung der Credit Spreads für Anleihen aus den Peripheriestaaten des Euroraums im Hypothekenbankgeschäft, denen im Vorjahr eine Einengung der Credit Spreads gegenüberstand.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im Geschäftsjahr auf –885 Millionen Euro (Vorjahr: –804 Millionen Euro). Ursächlich für den Anstieg der Verwaltungsaufwendungen waren im Wesentlichen Mehraufwendungen für Beratungs- und IT-Kosten im Rahmen strategischer Projekte und Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Segments Immobilien.

Das Konsolidierte Ergebnis vor Steuern im Geschäftssegment Immobilien verringerte sich im Geschäftsjahr deutlich um 451 Millionen Euro auf 477 Millionen Euro (Vorjahr: 928 Millionen Euro). Die Aufwand-Ertrags-Relation erhöhte sich aufgrund der zuvor dargestellten Entwicklung des Geschäftssegments Immobilien auf 65,1 Prozent (Vorjahr: 46,7 Prozent).

Geschäftssegment Versicherung

Die Verdienten Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft (netto) erhöhten sich auf der Grundlage der festen Verankerung des R+V-Teilkonzerns in der genossenschaftlichen FinanzGruppe um 816 Millionen Euro auf 15.997 Millionen Euro (Vorjahr: 15.181 Millionen Euro). Damit wurde das Beitragsniveau des Vorjahres um 5,4 Prozent überschritten. Auch die gebuchten Bruttobeiträge des Berichtsjahres übertrafen mit einem Anstieg um 5,2 Prozent auf 16.133 Millionen Euro (Vorjahr: 15.338 Millionen Euro) das anspruchsvolle Niveau des Vorjahres.

Im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft stiegen die Beitragseinnahmen insgesamt um 3,2 Prozent auf 7.868 Millionen Euro an. Im Lebensversicherungsgeschäft legten die Beiträge um 2,9 Prozent auf 7.273 Millionen Euro merklich zu. Dies ist insbesondere auf gestiegene Einmalbeiträge zurückzuführen, vor allem betreffend die Produktlinien „Neue Garantien“ und „bAV“ (betriebliche Altersversorgung), bei einem gleichzeitigen Beitragsrückgang in den Geschäftsfeldern klassische und fondsgebundene Produkte. Im Krankenversicherungsgeschäft haben die verdienten Nettobeiträge um 6,3 Prozent auf 595 Millionen Euro zugenommen. Hierbei wiesen in erster Linie die Krankenvollversicherungen und sonstigen Zusatzversicherungen ein erfreuliches Wachstum gegenüber dem Ausweis für das Vorjahr auf. Demgegenüber haben sich die betrieblichen Krankenversicherungen und die privaten Pflegeversicherungen rückläufig entwickelt.

Im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft wuchsen die Beitragseinnahmen um 4,8 Prozent auf 5.788 Millionen Euro an, wobei dieser Zuwachs maßgeblich in den Bereichen der Kraftfahrtversicherung und der Firmenhaftpflicht erzielt wurde.

Die Übernommene Rückversicherung verzeichnete einen Anstieg der Beitragseinnahmen um 15,1 Prozent auf 2.341 Millionen Euro.

Das Geschäft in Europa entwickelte sich insgesamt positiv. Insbesondere im Vereinigten Königreich wurde ein starkes Wachstum erreicht. Ebenso verzeichnete die Region Asien einen erfreulichen Geschäftsverlauf, während sich für die anderen Regionen ein Beitragsrückgang ergab.

Das Ergebnis aus Kapitalanlagen und sonstige Ergebnis der Versicherungsunternehmen verminderte sich um 62,0 Prozent auf 1.342 Millionen Euro (Vorjahr: 3.531 Millionen Euro). Das langfristige Zinsniveau lag zum Ende des Berichtsjahres leicht unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreswerts. Gleichzeitig wirkten sich deutliche Spreadausweitungen in den verzinslichen Wertpapieren während des Berichtsjahres ergebnisschmälernd aus. Die für die R+V relevanten Aktienmärkte waren durch eine im Verlauf des Geschäftsjahres schwächere Performance als im Vergleichszeitraum des Vorjahres gekennzeichnet. Die Entwicklung des Euros gegenüber verschiedenen Währungen verlief im Berichtsjahr insgesamt merklich günstiger als im Vorjahr.

Insgesamt resultierte aus diesen Entwicklungen im Berichtsjahr im Wesentlichen ein um –1.695 Millionen Euro auf –1.297 Millionen Euro (Vorjahr: 398 Millionen Euro) vermindertes nicht realisiertes Ergebnis, ein um –1.195 Millionen Euro auf –21 Millionen Euro (Vorjahr: 1.174 Millionen Euro) verringerter Ergebnisbeitrag aus Abgängen von Finanzanlagen sowie ein um –121 Millionen Euro auf 2.346 Millionen Euro (Vorjahr: 2.467 Millionen Euro) geringeres laufendes Ergebnis. Gegenläufig wurden ein um 838 Millionen Euro auf 181 Millionen Euro (Vorjahr: –657 Millionen Euro) deutlich erhöhtes Währungsergebnis sowie ein um 91 Millionen Euro auf –50 Millionen Euro (Vorjahr: –141 Millionen Euro) verbesserter Saldo aus Zu- und Abschreibungen erzielt.

Die Veränderung des Kapitalanlageergebnisses hatte mit Blick auf die Berücksichtigung von Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen insbesondere im Geschäftsbereich Leben/Kranken sowie der Ansprüche der Versicherungsnehmer im fondsgebundenen Lebensversicherungsgeschäft auch Einfluss auf den nachfolgend dargestellten Posten Versicherungsleistungen.

Die Versicherungsleistungen (netto) in Höhe von –14.208 Millionen Euro veränderten sich um –7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert

in Höhe von –15.312 Millionen Euro. Bei den Personenversicherungsunternehmen entwickelten sich die Versicherungsleistungen korrespondierend zu der Entwicklung der Beitragseinnahmen sowie des Ergebnisses aus Kapitalanlagen und sonstigen Ergebnisses der Versicherungsunternehmen. Der Zinszusatzrückstellung wurde ein Betrag in Höhe von 305 Millionen Euro (Vorjahr: 827 Millionen Euro) zugeführt. Mit der zum 23. Oktober 2018 in Kraft getretenen Verordnung zur Änderung der Deckungsrückstellungsverordnung (DeckRV) wurde die sogenannte Korridormethode für die Berechnung der Zinszusatzrückstellung eingeführt. Hierbei wurde das Verfahren zur Ermittlung dieses Referenzzinssatzes geändert, um eine zu starke Dynamik der bisherigen Regelung abzudämpfen. Für die betroffenen Personenversicherungsgesellschaften des R+V Konzerns wurde die Korridormethode rückwirkend für das gesamte Geschäftsjahr 2018 angewendet.

Im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft haben die Stürme „Friederike“ und „Burglind“ das Ergebnis des Berichtsjahres mit rund 90 Millionen Euro sowie „Wilma“ und „Yvonne“ mit rund 50 Millionen Euro belastet. Insgesamt liegen die Elementarschadenvolumina im Rahmen der erwarteten Schadenbudgets.

In der Übernommenen Rückversicherung zeigt die Netto-Schadenquote im Vergleich zum Vorjahr einen deutlich niedrigeren Wert. Als nennenswerte Naturkatastrophenereignisse sind das „Camp Fire“ in Kalifornien, die Taifune „Jebi“ und „Trami“ in Japan sowie der Hurrikan „Michael“ in Florida mit einem Aufwand von insgesamt 149 Millionen Euro aufzuführen.

Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb haben im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in allen Geschäftsbereichen, insbesondere jedoch im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft sowie im Bereich Übernommene Rückversicherung, um 4,9 Prozent auf –2.721 Millionen Euro (Vorjahr: –2.595 Millionen Euro) zugenommen.

Das Ergebnis vor Steuern hat sich im Geschäftsjahr vor dem Hintergrund der oben genannten Einflussfaktoren um –382 Millionen Euro auf 413 Millionen Euro (Vorjahr: 795 Millionen Euro) vermindert.

Personalbericht und Nachhaltigkeit

Personalbericht

Die Finanzwirtschaft steht durch tiefgreifende Umfeldveränderungen vor großen Herausforderungen. Insbesondere die Transformation in die digitale Welt, veränderte Kundenerwartungen sowie der Übergang in die Informationsgesellschaft mit dem Postulat des „lebenslangen Lernens“ stellen neue Anforderungen an Mitarbeiter und Führungskräfte auch in der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Zudem ändern sich in allen Altersgruppen die Erwartungen der Mitarbeiter an ihr unmittelbares Arbeitsumfeld.

Als Erfolgsfaktor für die digitale Transformation wird zunehmend erkannt, dass die Umsetzung technischer Neuerungen mit einem grundlegenden Kulturwandel in den einzelnen Häusern einhergeht. Dieser Kulturwandel setzt bei der breiten Nutzung digitaler Medien an, umfasst die interne Kommunikation und erfordert auch einen neuen, angepassten Führungsansatz sowie eine vermehrte Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort. Das Banking der Zukunft in Genossenschaftsbanken wird personalseitig durch eine breite Kompetenz der Mitarbeiter und Führungskräfte rund um digitale Anwendungen, durch eine offene Haltung gegenüber den Chancen der digitalen Transformation sowie durch eine reflektierte Risikokultur im Umgang mit diesen neuen Themenfeldern geprägt sein. Eine hohe Veränderungsbereitschaft auf allen Ebenen sowie entsprechende organisatorische Rahmenbedingungen sind wesentlich für eine erfolgreiche Zukunftsausrichtung der einzelnen Bank.

In diesem Prozess werden die Genossenschaftsbanken durch umfassende Angebote und Leistungen der genossenschaftlichen Verbände, Akademien und Dienstleister unterstützt. Für Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstände bestehen passgenaue Entwicklungsmaßnahmen, die sie bei dem anstehenden Wandel begleiten.

Ebenso verändern sich die Anforderungen an die unmittelbare Personalarbeit in Genossenschaftsbanken. Neben der Erhöhung der Effizienz der Personalarbeit durch den gezielten Einsatz von IT-Tools steht insbesondere die Erhöhung der HR-Kompetenzen in der Personalfunktion sowie eine breitere Nutzung der Arbeitsteilung mit genossenschaftlichen HR-Dienstleistern in der FinanzGruppe im Fokus. Daher wurde im Berichtsjahr ein BVR-Projekt zur Personalarbeit der Zukunft aufgesetzt. Inhaltliche Zielsetzungen für das Projekt sind:

- Formulierung eines neuen strategischen Zielbilds für die zukünftige Personalarbeit, um den veränderten Anforderungen an den Faktor Personal in Genossenschaftsbanken weiterhin gerecht werden zu können

- Verortung der Angebote der genossenschaftlichen HR-Dienstleister in diesem strategischen Zielbild für die zukünftige Personalarbeit

Wenn das Personal in Kreditgenossenschaften zu einem der Schlüsselfaktoren in der Informationsgesellschaft wird, kommt auch der Personalarbeit eine grundlegende Rolle mit einem eigenen Wertbeitrag im Rahmen der Zukunftsausrichtung des Instituts zu.

Ein weiterer wichtiger Zukunftsfaktor ist die Fähigkeit der einzelnen Genossenschaftsbank, qualifizierte Nachwuchskräfte zu rekrutieren und zu binden. Um die Mitgliedsinstitute in diesem Prozess wirksam zu unterstützen, wurde die Auszubildendeninitiative „next“ weiterentwickelt. Auch in diesem Jahr wurden fünf Auszubildende für das sogenannte next-Botschafter-Team ausgewählt, um als authentische Vertreter für die Ausbildung bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken zu werben. 2018 wurden zudem die Karrierewebseiten überarbeitet und der Hashtag @wirsindnext für die Social-Media-Auftritte eingeführt. Zwei neue digitale Plattformen ermöglichen die Vernetzung aller Auszubildenden beziehungsweise Ausbilder und Marketingverantwortlichen deutschlandweit. Beim „next Drehmoment“, dem bundesweiten Azubi-Event, kamen zum ersten Mal Auszubildende aus ganz Deutschland mit Experten für Banking, Ausbildung, Lernen und Arbeiten zusammen, um gemeinsam in Workshops neue Impulse zu bekommen und Zukunftsideen zu entwickeln. Die Beliebtheit der Volksbanken und Raiffeisenbanken als Ausbilder und Arbeitgeber bestätigte zum 13. Mal in Folge das Gütesiegel „Attraktivste Arbeitgeber für Schüler 2018/19“ des Trendence Instituts.

Auch wenn die Ausbildung zur/zum Bankkauffrau/ -mann als Einstiegsqualifikation ihren hohen Stellenwert behält, so unterliegt auch sie spürbaren Veränderungen. So ist die Ausbildungsquote leicht rückläufig, bleibt jedoch im Vergleich zu anderen Branchen auf einem hohen Niveau.

Sie betrug zum Ende des Jahres 6,3 Prozent (Vorjahr: 6,8 Prozent, siehe Abbildung Seite 30). Der Rückgang ist in Teilen auf eine zu geringe Anzahl qualifizierter Bewerber und auf eine vorausschauende Personalplanung hinsichtlich zukünftiger Übernahmemöglichkeiten zurückzuführen. Der Personalumbau zeigt sich auch in der Zahl der Beschäftigten, die im Berichtsjahr leicht von 179.598 auf 176.583 sank (siehe Abbildung Seite 28).

Die Ausbildung zur/zum Bankkauffrau/-mann macht aktuell rund 90 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse in den Genossenschaftsbanken aus. Mit Blick auf den digitalen Wandel rücken zunehmend auch andere Berufsbilder in den Fokus der Personalplanung. Dazu zählen beispielsweise Kaufleute für Dialogmarketing und IT-Kaufleute und der im August 2018 gestartete neue Ausbildungsberuf „Kauffrau/-mann für E-Commerce“. Auch stieg im Berichtsjahr die Akademikerquote von 8,0 auf 8,4 Prozent (siehe Abbildung Seite 31). Bereits zum siebten Mal haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken das Gütesiegel „Top 100 Arbeitgeber Deutschland” des trendence Absolventenbarometers erhalten. Die Absolventenbarometer-Studie befragte rund 14.000 examensnahe Studenten nach ihrem Wunscharbeitgeber und ihren Karrierezielen.

Trendence

Zahl der Mitarbeiter*

* Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken.

Dauer der Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter*

in Prozent

34,4

ab 25 Jahre

37

10 bis unter 25 Jahre

14,7

5 bis unter 10 Jahre

13,9

unter 5 Jahre

* Genossenschaftsbanken und DZ BANK AG.

Ausbildungsquote*

in Prozent

* Genossenschaftsbanken und DZ BANK AG.

Akademikerquote*

in Prozent

* Genossenschaftsbanken und DZ BANK AG.

Nachhaltigkeitsbericht

Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren ein Leitbild für politisches, wirtschaftliches und ökologisches Handeln. Eine der meistgebrauchten Definitionen des Nachhaltigkeitsbegriffs ist die Definition der Vereinten Nationen von 1987. In dieser heißt es sinngemäß: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen, als gegenwärtig lebende.“ Nachhaltigkeit wird laut dieser Definition als eine Entwicklung beschrieben, die sowohl auf die Gegenwart als auch die Zukunft ausgerichtet ist. Die genossenschaftliche FinanzGruppe fördert eine nachhaltige Entwicklung sowohl in ökonomischer, sozialer als auch ökologischer Hinsicht.

Eigentümer: Gemeinsam mehr erreichen

Das Identitätsprinzip unterscheidet die Genossenschaft von allen anderen Unternehmensrechtsformen. Ihre Mitglieder sind zugleich Eigentümer und Kunden. Mehr als die Hälfte ihrer Kunden haben sich dabei aktiv für eine Mitgliedschaft entschieden. 18,6 Millionen Mitglieder von Genossenschaftsbanken gibt es deutschlandweit. Mit dem genossenschaftlichen Förderauftrag ist eine kooperative Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil festgelegt und die strategische Ausrichtung sowie ihre wirtschaftsethische Bestimmung definiert: Nach §1 Genossenschaftsgesetz ist der Unternehmenszweck auf den langfristigen Erfolg der Mitglieder ausgerichtet. Partnerschaftlichkeit, Selbstverantwortung und die Hilfe zur Selbsthilfe sind damit „genetisch codiert“.

Die genossenschaftliche Meinungsbildung mit der jährlichen General- oder Vertreterversammlung und dem Aufsichtsrat, der aus regionalen Unternehmern besteht, sichert Stabilität und Kontrolle, bietet demokratische Teilhabemöglichkeiten und fördert den gesellschaftlichen Dialog zu wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Fragestellungen. Gleichzeitig lernen die Kreditgenossenschaften als Kooperationspartner von ihren genossenschaftlichen Organen, nehmen unternehmerische Innovationen und sich ändernde Bedürfnisse auf, um ihr Geschäftsmodell marktkonform und betriebswirtschaftlich effizient für die Zukunft auszurichten.

Regionale Verantwortung

Mit ihrem Förderauftrag richten Genossenschaftsbanken ihren Unternehmenszweck autark und basisdemokratisch auf den langfristigen Erfolg ihrer Mitglieder und Kunden aus. Eine verantwortungsvolle Geschäftspolitik mit einer stark ausgeprägten Mitglieder- und Gemeinwohlorientierung ist somit integraler Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie. Seit über 170 Jahren unterstützen, fördern und betreuen sie die Menschen und Unternehmen vor Ort verlässlich mit Finanzdienstleistungen und erfüllen ihre dienende Rolle für die Realwirtschaft durch eine verantwortungsvolle Kreditvergabe. Sie handeln und wirtschaften nach der Prämisse der Gegenseitigkeit: Jede Genossenschaftsbank gehört ihren Mitgliedern, die von der Stärke und Solidarität einer leistungsfähigen Gemeinschaft profitieren. Mitglieder können zudem in Form einer jährlichen Dividende direkt am geschäftlichen Erfolg der Genossenschaftsbanken partizipieren.

Kreditgenossenschaften handeln seit je nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit und geben ihre wirtschaftlichen Erfolge an die Region weiter, in der sie tätig sind. Sie gestalten die wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung vor Ort aktiv mit. Sie bauen ihre genossenschaftliche Netzwerkstruktur durch Spenden, Sponsorings und das persönliche ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiter wirksam aus. Mit dem Förderauftrag ist gleichzeitig der nachhaltige Wertschöpfungsprozess als Kern ihres täglichen Geschäfts definiert. Aus der Verzahnung von Wirtschaftlichkeit und unternehmerischer Verantwortung wächst ihre regionale Stärke, die sie in einem dynamischen Prozess kontinuierlich ausbauen.

Die genossenschaftlichen Stärken der Kundennähe und Regionalität sind in herausfordernden Zeiten der digitalen Transformation und des gesellschaftlichen Wandels gefragter denn je. Im Dialog und zum Nutzen ihrer Mitglieder entwickeln die Genossenschaftsbanken ihr wertefundiertes Geschäftsmodell zukunftsorientiert weiter.

Gesellschaftliches Engagement

Der BVR ermittelt unter allen Mitgliedsinstituten Jahr für Jahr die bundesweiten Engagementzahlen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Dadurch wird der breite und vielseitige Einsatz in den Regionen zu einer bundesweiten Größe und die besondere Leistung der Genossenschaftsbanken für die Gesellschaft konkret erfahrbar (Engagementberichte der Volksbanken und Raiffeisenbanken). Auch die Unternehmen der DZ BANK Gruppe haben verschiedene Produkte, Konzepte und Prozesse etabliert, die ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien folgen.

Die jüngsten Zahlen für das Jahr 2018 zeigen: Das gesellschaftliche Engagement der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken wächst stetig. Insgesamt 145,2 Millionen Euro ließen die Kreditgenossenschaften und ihre Spezialinstitute den Menschen in Deutschland an finanziellen Zuwendungen zukommen. 97,7 Millionen Euro wurden durch Volksbanken, Raiffeisenbanken und andere Genossenschaftsbanken gespendet. 36,7 Millionen Euro kamen durch Sponsoring den Menschen vor Ort zugute, 10,8 Millionen Euro

durch Stiftungserträge. Diese positive Entwicklung des Engagements, nicht nur im Jahr 2018, sondern auch in den Jahren davor, geht einher mit den guten Geschäftszahlen der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Dies zeigt: Letztere erfüllen keinen Selbstzweck, sondern münden auch direkt in einem größeren Einsatz für die Belange vor Ort.

318 Millionen Euro beträgt überdies das Stiftungsengagement der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken im Jahr 2018. Seit Jahren wächst dieser Betrag stetig. Während der vergangenen Jahre wurde dieses Gesamtvolumen des Stiftungsengagements mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 lag dieser Wert noch bei 125 Millionen Euro. Das Engagement in Stiftungen erweist sich dabei als besonders nachhaltige Form der Unterstützung gesellschaftlicher Anliegen. Analog zur nachhaltigen und auf Langfristigkeit setzenden Geschäftsphilosophie der 875 Genossenschaftsbanken stellt der Einsatz für das Stiftungswesen eine sehr dauerhafte Förderung regionaler Anliegen dar.

Zusammengefasster Chancen- und Risikobericht

Grundlagen

Die folgende Beschreibung zum Risikomanagement orientiert sich an der Struktur und Funktionsweise des institutsbezogenen Sicherungssystems der genossenschaftlichen FinanzGruppe als primärer Ebene und bezieht als sekundäres Element das Risikomanagement der einzelnen Institute mit ein. Das Risikomanagement auf Ebene des Sicherungssystems fokussiert sich dabei im Wesentlichen auf die Prävention von Schieflagen einzelner Institute.

Die Risikoberichterstattung umfasst grundsätzlich alle Gesellschaften des handelsrechtlichen Konsolidierungskreises. Der Konsolidierungskreis des Konsolidierten Jahresabschlusses ist somit umfassender als der aufsichtsrechtliche Konsolidierungskreis und ist nicht auf die Mitglieder des Sicherungssystems begrenzt.

Risikomanagement in einer dezentralen Organisation

Die Stabilität der gesamten genossenschaftlichen FinanzGruppe und das Vertrauen in die Bonität all ihrer Mitglieder werden durch die Sicherungseinrichtung des BVR und die BVR Institutssicherung GmbH gewährleistet. Beide gemeinsam, jede in ihrem Funktions- und Aufgabenbereich, bilden das Rückgrat des Risikomanagements der genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Institutsbezogenes Sicherungssystem der genossenschaftlichen Finanz Gruppe
Die Sicherungseinrichtung des BVR (BVR-SE)

Die BVR-SE ist das älteste und vollständig ohne staatliche Unterstützung finanzierte BankenSicherungssystem in Deutschland und weltweit. Dieses System hat seit den 1930er Jahren als Folge der damaligen Weltwirtschafts- und Bankenkrise stets sichergestellt, dass alle einbezogenen Banken ihren finanziellen Verpflichtungen – insbesondere gegenüber Privatkunden mit ihren Einlagen – nachkommen konnten. Die BVR-SE unterliegt der Aufsicht und Überwachung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Nach dem Inkrafttreten des Einlagensicherungsgesetzes (EinSiG) am 3. Juli 2015 und der dadurch erforderlich gewordenen Etablierung eines gesetzlich anerkannten Einlagensicherungssystems wird die BVR-SE als zusätzliches freiwilliges institutssicherndes System gemäß § 2 Absatz 2, 61 EinSiG fortgeführt.

Zentrale und unveränderte Aufgabe der BVR-SE ist die Gewährleistung der Stabilität durch die Abwendung drohender oder die Behebung bestehender wirtschaftlicher Schwierigkeiten bei den angeschlossenen Instituten sowie die Verhütung von Beeinträchtigungen des Vertrauens in die genossenschaftliche FinanzGruppe. Zur Bewältigung von in diesem Zusammenhang notwendigen Stützungsmaßnahmen steht der BVR-SE der Garantiefonds zur Verfügung, der durch die Beiträge der Mitgliedsbanken gespeist wird. Darüber hinaus stehen die Institute bei Bedarf mit zusätzlichen Mitteln (Garantieverpflichtungen) füreinander ein.

Die BVR-SE hat 2018 ihre satzungsgemäßen Aufgaben als institutssichernde Einrichtung uneingeschränkt erfüllt. Am 31. Dezember 2018 gehörten der BVR-SE insgesamt 885 (Vorjahr: 926) Institute der genossenschaftlichen FinanzGruppe an. Der Rückgang ist ausschließlich auf Verschmelzungen innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe zurückzuführen.

Die BVR Institutssicherung GmbH (BVR-ISG)

Die BVR-ISG ist ein amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem und betreibt seit dem 1. Juli 2015 ein aufsichtsrechtlich anerkanntes institutsbezogenes Sicherungssystem im Sinne von Artikel 113 Absatz 7 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 für CRR-Kreditinstitute. Durch den Betrieb des institutsbezogenen Sicherungssystems erfüllt die BVR-ISG somit die ihr satzungsgemäß obliegende Aufgabe, drohende oder bestehende wirtschaftliche Schwierigkeiten bei Ihren Mitgliedern abzuwenden oder zu beheben (Institutsschutz). Zu diesem Zweck ergreift die BVR-ISG gegebenenfalls Präventiv- und Sanierungsmaßnahmen. Sofern die BaFin gemäß § 10 EinSiG den Entschädigungsfall eines dem BVR-ISG-Sicherungssystem angehörenden CRR-Kreditinstituts feststellt, entschädigt die BVR-ISG dessen Kunden nach Maßgabe der §§ 5 bis 16 EinSiG. Insofern erfüllt die BVR-ISG den gesetzlichen Einlagenschutz für die Kunden.

Zusammen mit der BVR-SE bildet die BVR-ISG das duale Sicherungssystem der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Dem BVR-ISG-Sicherungssystem gehören diejenigen CRR-Kreditinstitute an, die auch dem BVR angehören und der BVR-SE angeschlossen sind. Zum 31. Dezember 2018 waren dies 883 (Vorjahr: 924) CRR-Kreditinstitute und damit alle in Deutschland von der BaFin zugelassenen Banken der genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Die BVR-ISG unterliegt gemäß § 50 Absatz 1 Ein-SiG der Aufsicht der BaFin sowie der Überwachung durch den Bundesrechnungshof hinsichtlich der Aufgaben bei der Einlegerentschädigung nach den §§ 5 bis 16 EinSiG und hinsichtlich der Finanzierung und Zielausstattung nach den §§ 17 bis 19 EinSiG.

Die Organisation und die Entscheidungsstrukturen der BVR-ISG entsprechen, soweit im Rahmen des Ein-SiG möglich, der bewährten Organisation und den Entscheidungsstrukturen der BVR-SE. Zur Abwicklung des laufenden Geschäftsbetriebs greift die BVR-ISG auf Grundlage von Doppelarbeitsverhältnissen sowie eines Dienstleistungsvertrags auf das Personal des BVR zurück, das die entsprechenden Tätigkeiten auch für die BVR-SE wahrnimmt. Angesichts des langjährig erfolgreichen Betriebs der BVR-SE gewährleistet dies, dass die BVR-ISG ihre Aufgaben als institutsbezogenes Sicherungssystem (einschließlich Klassifizierung, Beitragserhebung etc.) ordnungsgemäß erfüllen kann. Zur Abwicklung von potenziellen, noch nie eingetretenen und auch derzeit nicht erkennbaren Entschädigungsverfahren hat die BVR-ISG zudem einen externen Dienstleister beauftragt.

Schwerpunkt der Aktivitäten der BVR-ISG 2018 war die Erfüllung der satzungsgemäßen, gesetzlichen und regulatorischen Aufgaben. Die risikoorientierte Beitragserhebung, die den Leitlinien der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) entspricht, und die Mittelverwaltung standen dabei ebenso im Mittelpunkt wie umfangreiche operative Stresstests sowie Vorbereitungen auf den sogenannten IPS-Sanierungsplan gemäß Mindestanforderungen an die Ausgestaltung von Sanierungsplänen (MaSan). Im Verlaufe des gesamten Geschäftsjahres hat die BVR-ISG keine Maßnahmen für Einleger oder Banken ergreifen sowie auch keine Ausgleichszahlungen gemäß § 145 des Sanierungsund Abwicklungsgesetzes (SAG) leisten müssen und blickt insofern auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2018 zurück.

Risikoidentifikation und -analyse
Grundstrukturen

Die genossenschaftliche FinanzGruppe ist eine dezentrale Organisation von rechtlich selbstständigen Instituten, die über die BVR-SE haftungsmäßig miteinander verbunden sind. Dieses dezentrale Element ist auch ein wesentlicher Unterschied zu Bankengruppen mit einer hierarchisch an der Spitze stehenden Obergesellschaft. Somit liegen die unternehmerischen Entscheidungskompetenzen in der Verantwortung jedes einzelnen Instituts und seiner unabhängigen Geschäftsleitungs- und Aufsichtsgremien. Aus dieser dezentralen Struktur leitet sich auch der Schwerpunkt des Risikomanagements der BVR-SE ab. Der Schwerpunkt liegt insofern primär nicht auf der isolierten Analyse von einzelnen Risikoarten und ihren Umfang, sondern sehr wesentlich auf der gesamthaften Analyse der wirtschaftlichen

Risikoträger, also der einzelnen Institute. Dieses methodische Grundverständnis stellt sicher, dass bei Feststellung einer geordneten Vermögens- und Risikolage und angemessener Ertragsverhältnisse eines jeden einzelnen Instituts somit auch das Gesamtsystem – also die gesamte genossenschaftliche FinanzGruppe – als Einheit wirtschaftlich geordnet ist.

Die BVR-SE verfügt über verlässliche Systeme zur Risikoidentifikation und -einstufung sowie zur Risikoüberwachung all ihrer Mitglieder und des institutsbezogenen Sicherungssystems insgesamt. Basis der Risikoeinstufung bildet das seit 2003 praktizierte Klassifizierungssystem der BVR-SE. Es handelt sich dabei um ein jahresabschlussbasiertes Ratingverfahren mit dem Ziel, einen vollständigen und transparenten Überblick über die Vermögens-, Ertrags- und Risikolage aller Mitglieder zu erlangen. Die Einstufung der Bank nach dem Klassifizierungsverfahren bildet zum einen die Grundlage für die Erhebung risikoadjustierter Garantiefondsbeiträge der BVR-SE und ist zum anderen Ausgangspunkt für das Präventionsmanagement.

Die aus der Klassifizierung gewonnenen Erkenntnisse werden durch weitere Analysen und Daten ergänzt, insbesondere aus der Auswertung der Daten des sogenannten jährlichen Betriebsvergleichs. Dabei handelt es sich um einen Datenpool, den der BVR selbst bei seinen Mitgliedsinstituten erhebt und der im Wesentlichen auf Informationen des Rechnungs- und Meldewesens der Institute basiert. Die Daten des jährlichen Betriebsvergleichs bilden die Grundlage für Analysen zur Feststellung und Untersuchung besonderer Auffälligkeiten anhand von Risikokennzahlen. Darüber hinaus entwickelt der BVR-SE themen- und risikobezogene Sonderanalysen (zum Beispiel Untersuchungen über die Auswirkungen der Niedrigzinsphase).

Nach Maßgabe ihrer risikoorientierten Vorgehensweise führt die BVR-SE Einzelbankanalysen durch, die sich auf Institute erstrecken, die für das Sicherungssystem insgesamt von wirtschaftlich wesentlicher Bedeutung sind. Die BVR-SE setzt dabei das Konzept der Analyse großer Banken um. Damit trägt sie den Risiken aus der Größenklassenstruktur der angeschlossenen Institute Rechnung.

Für die Risikotragfähigkeit der BVR-SE werden auf Basis verschiedener Stressszenarien mögliche Ausfallwahrscheinlichkeiten ermittelt und durch Monte-Carlo-Simulationen das mögliche Sanierungsvolumen berechnet.

Hierfür werden szenariobezogene Klassifizierungen unter verschiedenen Annahmen (zum Beispiel Zinsentwicklung, Verschlechterung der Bonität im Kundenkreditgeschäft) vorgenommen.

Klassifizierungsverfahren und Beiträge zur Sicherungseinrichtung des BVR

Mit dem Klassifizierungssystem werden die Banken anhand von acht Kennzahlen zur Vermögens-, Ertrags- und Risikolage einer der neun Bonitätsklassen A++ bis D zugeordnet. Dabei stützt sich das Klassifizierungssystem auf quantitative Kennzahlen, für die im Wesentlichen geprüfte Jahresabschlussdaten der Banken und Daten aus ihren Prüfungsberichten herangezogen werden. Mit diesen Daten wird die BVR-SE durch die – für die jeweiligen Banken zuständigen – regionalen Prüfungsverbände IT-technisch versorgt.

In das Klassifizierungsverfahren werden grundsätzlich alle der BVR-SE angeschlossenen Institute einbezogen. Hiervon ausgenommen sind nur wenige Institute, insbesondere die, die von einer externen Ratinggesellschaft eigenständig geratet werden wie die DZ BANK AG mit ihren Tochterinstituten und die Münchener Hypothekenbank eG.

Grundlage des Klassifizierungsverfahrens 2018 war die Analyse der Jahresabschlussdaten 2017. Die erneute Verbesserung der Klassenverteilung gegenüber dem Vorjahr ist für die Gruppe zusammenfassend auf eine weitere leichte Aufhellung der Risikolage bei nahezu konstanter Vermögenslage und leicht schwächerer Ertragslage zurückzuführen. Das um außerordentliche Bestandteile bereinigte Zinsergebnis verzeichnete nur einen geringen Rückgang, während das Provisionsergebnis anstieg und die Cost Income Ratio nahezu konstant blieb. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft war, wie bereits in den letzten Jahren, außergewöhnlich niedrig. Die Blankoanteile der Kredite im Gelb- und Non-performing-Loans (NPL)-Bereich gingen leicht zurück.

Die erwirtschafteten Jahresergebnisse wurden zur Stärkung der Vermögenslage, vorrangig des Kernkapitals, genutzt.

Für das Jahr 2018 leisteten die Institute, die gleichzeitig Mitglied der BVR-ISG sind, einen Beitrag zum Garantiefonds der BVR-SE mit einem Satz von 0,36 Promille der Bemessungsgrundlage (unverändert gegenüber dem Vorjahr) unter Berücksichtigung der individuellen Abschläge beziehungsweise Zuschläge aus der Klassifizierung. Für die übrigen Mitgliedsinstitute lag der Beitragssatz bei 0,828 Promille der Bemessungsgrundlage.

Risikosteuerung und -überwachung
Präventionsmanagement

Ziel des Präventionsmanagements ist es, wirtschaftliche Fehlentwicklungen frühzeitig zu identifizieren und ihnen entgegenzuwirken, um somit zur präventiven Abwendung von Stützungsmaßnahmen beizutragen. Dafür werden mit allen infrage kommenden Banken die vorhandenen Daten und weitere Informationen analysiert und auf der Basis ergänzender Gespräche mit dem Management der Banken adäquate Maßnahmen vereinbart, die zu einer Stabilisierung und Verbesserung der geschäftlichen Entwicklung dieser Banken führen sollen.

Die Ergebnisse aus dem Klassifizierungsverfahren bilden die Basis für das systematische Präventionsmanagement der BVR-SE. In das Präventionsmanagement werden alle Banken aufgenommen, bei denen auf der Basis ihres Jahresabschlusses ein Klassifizierungsergebnis von B– oder schlechter ausgewiesen wird. Jedoch sind in den vergangenen Jahren immer stärker andere Kennzahlen und Daten hinzugezogen worden, um bei den Instituten Auffälligkeiten in der Früherkennung zu identifizieren; hierzu zählen im Berichtsjahr 2018 insbesondere die auch der BVR-SE im vollen Umfang vorliegenden Informationen der Mehrjahresplanung aus dem Meldewesen der Banken.

Die der Prävention vorgeschaltete Phase des Monitorings von auffälligen Instituten leistet einen weiter wichtiger werdenden Beitrag zur frühzeitigen Analyse von Instituten. Hierbei wurden im Berichtsjahr 2018 erneut auch solche Institute überwacht, bei denen keine Indizien für Risiken vorlagen, die aber aufgrund der schieren Bilanzsumme ein potenziell größeres Risiko darstellen können. Somit verstärkt sich die nachhaltige Tendenz zur Verschiebung der Arbeitsschwerpunkte der BVR-SE weg von der Sanierung hin zum – um das Monitoring erweiterten – systematisch ganzheitlichen Präventionsmanagement.

Sanierungsmanagement

Die Tätigkeit der BVR-SE bei Sanierungen von Mitgliedsinstituten hat unverändert die Aufstellung eines testierfähigen Jahresabschlusses durch Gewährung von Sanierungsmaßnahmen zum Ziel. Im Anschluss wird über die vertragliche Vereinbarung adäquater Maßnahmen die Wiedererlangung der Zukunftsfähigkeit der einzelnen Bank – unter Wahrung der Interessen aller Mitglieder der Solidargemeinschaft – sichergestellt.

Grundlage für die Gewährung und Durchführung von Sanierungsmaßnahmen ist das im Jahr 2017 überarbeitete „Handbuch für zukunftsfähiges Bankmanagement – Leitlinien für die Neuausrichtung und Restrukturierung von Genossenschaftsbanken“. Die in diesem Handbuch dokumentierten Grundsätze bilden für die betroffenen Banken eine Leitlinie für die Wiedererlangung wettbewerbsfähiger Strukturen unter anderem bei der Sanierung und zeigen auf, wie die Wiederherstellung ihrer Grundrentabilität konzeptionell erreicht werden kann. Ziel ist es, diese Sanierungsphase spätestens nach fünf Jahren zu beenden. Daneben wendet sich das Handbuch der BVR-SE explizit auch an Präventionsbanken sowie grundsätzlich ebenfalls an alle Institute mit selbst identifiziertem Neuausrichtungsbedarf.

Die positive Entwicklung der BVR-SE im Sanierungsbereich hat sich auch im Berichtsjahr weiter fortgesetzt. Im Geschäftsjahr 2018 sind erneut keine erstmaligen Stützungsmaßnahmen erforderlich gewesen. Die Belastungen entfielen ausschließlich auf Altfälle, bei denen bereits abgeschirmte Risiken akut geworden sind oder insoweit Risikovorsorge im Jahresabschluss der BVR-SE gebildet wurde. Da die BVR-SE 2018 auch bei der Abarbeitung und Finalisierung von Altfällen erfolgreich einen Schwerpunkt gesetzt hat, war die Sanierungstätigkeit im Berichtsjahr materiell kaum noch nennenswert. Die abzuschirmenden Sanierungsvolumina lagen in Summe nicht nur signifikant unter der erwarteten Höhe, sondern netto erneut deutlich unter den Rückführungen aus Besserungsschein- und sonstigen Freistellungsverpflichtungen. Dies führte insgesamt erneut dazu, dass die Substanz des dualen genossenschaftlichen Institutssicherungssystems mit der BVR-SE und der BVR-ISG im Jahr 2018 weiter gestärkt und der Bestand an gesetzlichen Garantiefondsmitteln planmäßig weiter ausgebaut werden konnte.

Ausblick für die Sicherungseinrichtung des BVR und die BVR Institutssicherung GmbH

Wirtschaftlich erwartet die BVR-SE für das Jahr 2019 bei den Genossenschaftsbanken eine konstante seitwertige bis leicht abschwächende Entwicklung. Materiell bedrohliche Szenarien für die Stabilität der BVR-SE sind derzeit nicht erkennbar. Für 2019 ist jedoch – insbesondere vor dem Hintergrund einer abkühlenden Lage der Binnenwirtschaft – erstmals seit fünf Jahren ein Anstieg der Stützungsleistungen nicht mehr auszuschließen. In Anbetracht dieser potenziell negativen Entwicklung plant die BVR-SE eine Stärkung des Garantiefondskapitals in den nächsten Jahren.

Vor diesem Hintergrund hat der Verbandsrat des BVR im November 2018 eine Beitragserhöhung für 2019 beschlossen. Für die Institute, die gleichzeitig dem BVR-ISG-Sicherungssystem angehören, wurde der Beitrag zum Garantiefonds der BVR-SE in Höhe von 0,5 Promille der Bemessungsgrundlage (Vorjahr: 0,36 Promille) festgesetzt. Für die übrigen Mitgliedsinstitute wurde der Beitrag von 0,828 auf 0,924 Promille der Bemessungsgrundlage erhöht.

Für die BVR-ISG steht auch im Jahr 2019 weiterhin die Umsetzung von aufsichtsrechtlichen Anforderungen wie der Erstellung von Sanierungsplänen im Sinne der §§ 12 bis 20 des Sanierungs- und Abwicklungsgesetzes (SAG) an. Darüber hinaus sind im Rahmen der indirekten und sektoralen Aufsicht der EZB neue Meldepflichten, insbesondere erweiterte und verstärkte Anforderungen auf Ebene der genossenschaftlichen FinanzGruppe, umzusetzen. Hier erwartet die BVR-SE noch weitere Themenfelder im Zusammenspiel mit internationalen Institutionen wie der europäischen Abwicklungsbehörde, der EBA oder EU-Kommission, die sowohl die BVR-SE als auch die BVR-ISG betreffen können. Zudem stehen umfangreiche Aktivitäten der EBA zum turnusgemäßen, bereits 2014 für das Jahr 2019 festgelegten Review der EU-Einlagensicherungsrichtlinie an, die die BVR-ISG in diversen Arbeitsgruppen der EBA-Taskforce unterstützend begleitet.

Kapitalmanagement

Aufsichtsrechtliches Kapitalmanagement

Der Konsolidierte Jahresabschluss der genossenschaftlichen FinanzGruppe gibt einen umfassenden Überblick über die wesentlichen Eigenkapitalkennziffern, insbesondere die konsolidierten aufsichtsrechtlichen Kapitalquoten. Diese Kapitalquoten werden nach den Vorgaben der CRR im Rahmen der Erweiterten Zusammenfassungsrechnung (EZR) gemäß Artikel 49 Absatz 3 in Verbindung mit Artikel 113 Absatz 7 CRR ermittelt. Die Angaben zu den aufsichtsrechtlichen Kapitalquoten beziehen sich auf den Meldestichtag 31. Dezember 2018 und beinhalten nicht die Gewinnthesaurierung aus dem Jahresabschluss 2018. Die Thesaurierung erfolgt nach der institutsindividuellen Gremienzustimmung und wird 2019 zu einer weiteren wesentlichen Stärkung der Kapitalbasis führen.

Die Kernkapitalquote zeigt sich mit 13,6 Prozent (per 31. Dezember 2017: 13,4 Prozent) verbessert. Unter Berücksichtigung der gebildeten §-340f-HGB-Reserven als Kernkapital beträgt die Kernkapitalquote unverändert zum Vorjahr 15,6 Prozent. Die aufsichtsrechtliche Gesamtkapitalquote der genossenschaftlichen FinanzGruppe beträgt per 31. Dezember 2018 15,8 Prozent (per 31. Dezember 2017: 16,0 Prozent). Insgesamt haben sich die regulatorischen Eigenmittel um 4,0 Milliarden Euro auf 101,7 Milliarden Euro erhöht. Die Erhöhung der Eigenmittel basiert im Wesentlichen auf der Gewinnthesaurierung durch die Genossenschaftsbanken aus dem vorangegangenen Geschäftsjahr 2017, die sich in den Quoten per 31. Dezember widerspiegelt. Das Kapital der genossenschaftlichen FinanzGruppe wird im Wesentlichen durch die Genossenschaftsbanken gehalten.

Der Gesamtrisikobetrag per 31. Dezember 2018 beträgt 642,4 Milliarden Euro (per 31. Dezember 2017: 611,5 Milliarden Euro). Der Anstieg um 5,1 Prozent ist durch das Wachstum des Kundenkreditgeschäft, sowohl im Privat- als auch im Firmenkundensegment geprägt.

Auf Einzelinstitutsebene analysiert die BVR-SE fortlaufend die aufsichtsrechtlichen Eigenmittelquoten der Mitgliedsbanken. Für die jederzeitige Erfüllung der bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen,

inklusive bankindividueller SREP-Zuschläge (zum Beispiel für Zinsänderungsrisiko, sonstige wesentliche Risiken beziehungsweise Stresstestergebnisse), sind die Institute selbst verantwortlich. Die Kapitalausstattung der einzelnen Institute in der genossenschaftlichen FinanzGruppe zum Meldestichtag 31. Dezember 2018 zeigt sich im Vergleich zum 31. Dezember 2017 weiterhin solide, wie die Grafik auf Seite 44/45 verdeutlicht.

Mit einem bilanziellen Eigenkapital in Höhe von 107,7 Milliarden Euro (per 31. Dezember 2017: 104,4 Milliarden Euro) verfügt die genossenschaftliche FinanzGruppe über eine solide Kapitalausstattung. In den letzten Jahren konnte die Kapitalausstattung kontinuierlich aus eigener Kraft durch Gewinnthesaurierung gestärkt werden. Diese Entwicklung belegt das tragfähige Geschäftsmodell der genossenschaftlichen FinanzGruppe mit breiter Risiko- und Ertragsdiversifizierung.

Auch die nachrichtlich für die genossenschaftliche FinanzGruppe per 31. Dezember 2018 ermittelte Leverage Ratio dokumentiert mit einem Wert von 6,9 Prozent (per 31. Dezember 2017: 6,8 Prozent) die überdurchschnittliche Kapitalausstattung der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Die Berechnung für die genossenschaftliche FinanzGruppe erfolgt analog zur Anwendung der Anforderungen des Artikels 429 CRR. Hierfür wird das Kernkapital gemäß EZR nach Artikel 49 Absatz 3 CRR zugrunde gelegt, das um sämtliche haftungsverbundinternen Kernkapitalpositionen innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe bereinigt wurde. Die Risikopositionswerte wurden durch Aggregation der Einzelmeldungen zur Leverage Ratio sämtlicher Mitgliedsinstitute ermittelt und um wesentliche haftungsverbundinterne Positionen bereinigt. Diese Vorgehensweise berücksichtigt die Nullgewichtung verbundinterner Forderungspositionen, die mit der Einführung der CRR II für die Mitgliedsinstitute umgesetzt werden. Unter Berücksichtigung der § 340f HGB-Reserven als Kernkapital und vollständigen Einführung der einschlägigen CRR I-Bestimmungen beträgt die Leverage Ratio 7,8 Prozent (per 31. Dezember 2017: 7,7 Prozent). Die Gesamtrisikoposition für die Verschuldungsquote erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 4,2 Prozent auf 1.269,8 Milliarden Euro.

Ökonomisches Kapitalmanagement

Das Risikokapitalmanagement ist eine zentrale Aufgabenstellung der einzelnen Institute vor Ort. Seine Ausgestaltung hat sich – gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) – an der Komplexität, dem Umfang der Geschäftsaktivitäten und der Bankgröße zu orientieren. Zur prozessualen Unterstützung erhalten die Banken über die VR-Control Konzepte und die VR-Control-Software entsprechende Unterstützungsleistungen.

Das Risikokapitalmanagement ist dabei einerseits von den betriebswirtschaftlichen Anforderungen an eine optimale Allokation des Risikokapitals auf verschiedene Risikoklassen unter Rendite-/Risikogesichtspunkten geprägt und andererseits von den neuen Anforderungen des Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) gekennzeichnet. Eine entsprechende ganzheitliche Konzeption ist vom BVR im Projekt „VR-Control-Update“ geschaffen worden und wird 2019 den Banken bereitgestellt.

Auf der betriebswirtschaftlichen Ebene gehen dabei das Zins- und Kreditrisiko als regelmäßig wesentliche Risikoklassen der Genossenschaftsbanken in das Optimierungskalkül ein. Entsprechend dem Grundkonzept der Kapitalmarkttheorie können bei gegebenen Rendite-/Risikozahlen der jeweiligen Klasse und der Korrelationen Kombinationen gefunden werden, die im Gesamtportfolio eine optimale Relation auf Gesamtbankebene sicherstellen.

Neben diesen betriebswirtschaftlichen Überlegungen hat die Bankenaufsicht in einem eigenen Verfahren (Supervisory Review and Evaluation Process, SREP) die Risikomessung der Säule I ergänzt und ein System bankindividueller Zuschläge für das Zinsänderungsrisiko und für die sogenannten sonstigen wesentlichen Risiken sowie einen Zuschlag für den Stressfall berechnet. Auch im Geschäftsjahr bewegten sich die Zuschläge in einer für die Banken darstellbaren Größenordnung, wobei die Zuschläge für die sonstigen wesentlichen Risiken gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen haben.

Die Steuerung der Risikotragfähigkeit im Rahmen des Risikokapitalmanagements wird unter Beachtung der Proportionalität von den jeweiligen Instituten vorgenommen. Die nationale Bankenaufsicht hat die aufsichtliche Beurteilung bankinterner Risikotragfähigkeitskonzepte aus 2011 grundlegend überarbeitet und im Zuge der Harmonisierung an die Konzeption der SIs (Significant Institutions) angepasst. Das neue Risikotragfähigkeitskonzept umfasst dabei eine normative (Kapitalplanung) und eine ökonomische Perspektive, die eine vollständige Risikoabbildung aus einer wertorientierten Perspektive als Basis hat.

Mit dieser Neukonzeption stehen die Institute vor einem Methodenwechsel, da bislang bei über 99 Prozent der Institute der sogenannte Going-Concern-Ansatz auf der Basis von HGB-Zahlen angewendet wurde. Zur Unterstützung bei der Neuausrichtung hat der BVR in seiner Rolle als Impuls- und Fachkonzeptgeber verschiedene Unterstützungsleistungen geschaffen, die die Genossenschaftsbanken in die Lage versetzen sollen, die künftigen Herausforderungen in den Häusern zu erfüllen. Bei der Konzeption sind Genossenschaftsbanken, Prüfungsverbände, die Rechenzentrale und die DZ BANK beteiligt gewesen. Begleitet wurde das Vorhaben durch eine Auswirkungsanalyse bei einigen Banken, die die Tragfähigkeit auch unter den neuen Konzepten bestätigte.

Das Fachkonzept bildet die Grundlage für die entsprechende IT-technische Umsetzungsunterstützung und soll den Banken bereits mit den derzeit vorhandenen IT-Werkzeugen entsprechende Berechnungen ermöglichen. Die vollständige Umsetzung des neuen Leitfadens wird einige Zeit in Anspruch nehmen und zunächst nach fachlicher Auseinandersetzung in den Häusern zu einer Phase der Proberechnung führen, bevor die neue Berechnung greift. Die Bankenaufsicht hat ausdrücklich auf die zeitlich begrenzte Möglichkeit einer Fortführung des alten Going-Concern-Modells in einem Annex des Leitfadens als Übergang in die neue Konzeption hingewiesen.

Ratings der genossenschaftlichen FinanzGruppe

Die Ratings der genossenschaftlichen FinanzGruppe waren 2018 unverändert auf hohem Niveau stabil. Die Agenturen Standard & Poor’s und Fitch Ratings beurteilen die genossenschaftliche FinanzGruppe jeweils mit AA–. Die Ratingeinschätzungen basieren auf der wirtschaftlichen Stärke der genossenschaftlichen FinanzGruppe, was durch die jeweils auf identischem Niveau liegenden Individualratings deutlich wird. Die Ratingagenturen begründen ihre positive Einschätzung mit dem nachhaltig erfolgreichen, auf das Privat- und Firmenkundengeschäft ausgerichteten Geschäftsmodell. Die Refinanzierung des Geschäftsmodells basiert auf Kundeneinlagen und ist somit strukturell nachhaltig gesichert. Die jederzeitige Liquidität ist durch einen umfangreichen und diversifizierten Bestand an marktgängigen Wertpapieren in Verbindung mit dem Liquiditätsausgleich innerhalb der genossenschaftlichen FinanzGruppe gewährleistet. Die Kapitalausstattung wird nach Höhe und Qualität als überdurchschnittlich stark bewertet. Die Agenturen würdigen die Neigung und beobachten die Fähigkeit der genossenschaftlichen FinanzGruppe, Kapital aus eigener Kraft durch Gewinnthesaurierung zu bilden. Die granulare Kreditstruktur und der große Anteil an Hypothekarkrediten aus dem Retailgeschäft prägen die insgesamt hohe Qualität des Kundenkreditgeschäfts. Die BVR-SE wird von den Agenturen als Bindeglied und wesentlicher Teil des Risikomanagements der genossenschaftlichen FinanzGruppe betrachtet.

Verteilung der Gesamtkapitalquote in der genossenschaftlichen FinanzGruppe*

Anteil der Institute in Prozent

–––––  2017

–––––  2018

Gesamtkapitalquote bis … Prozent

* Stand: 31.12.2018

Kredit-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie operationelle Risiken

Kreditrisiko

Das Kreditrisiko im Kundengeschäft stellt die wichtigste Risikokategorie der Genossenschaftsbanken dar. Zur Einschätzung der Bonität einzelner Kreditnehmer nutzen die Genossenschaftsbanken die entsprechenden segmentspezifischen VR-Ratingverfahren, die einer laufenden zentralen Validierung nach hochwertigen Marktstandards unterzogen werden. Zur Messung der Risiken auf Portfolioebene kommen bei dem überwiegenden Teil der Banken – insbesondere bei der Risikotragfähigkeitsbetrachtung – Portfoliomodelle zum Einsatz. Diese werden ebenfalls einer permanenten Überprüfung sowohl auf Gesamtmodellebene als auch auf Parameterebene unterzogen.

Im Mittelpunkt der strategischen Ausrichtung der genossenschaftlichen FinanzGruppe stehen das ertragsorientierte Eingehen von Risiken unter Berücksichtigung des Eigenkapitals sowie eine risikobewusste Kreditpolitik. Die Kreditvergabe der Genossenschaftsbanken bewegt sich in konservativem Rahmen. Dabei spielen die Kundenkenntnis und die kundenseitige Tragbarkeit der Verpflichtungen eine zentrale Rolle. Das Kundenkreditgeschäft der genossenschaftlichen FinanzGruppe ist insgesamt durch eine granulare Kreditstruktur und einen hohen Anteil an Hypothekenkrediten gekennzeichnet. Die Granularität und die weitgehende regionale Diversifizierung der Geschäftstätigkeit der genossenschaftlichen FinanzGruppe begrenzen Risikokonzentrationen.

Im Geschäftsjahr 2018 verzeichnete die genossenschaftliche FinanzGruppe einen deutlichen Zuwachs im Kreditgeschäft. Die Forderungen an Kunden erhöhten sich gegenüber 2017 um 4,3 Prozent. Ein wesentlicher Wachstumstreiber waren erneut die langfristigen Baufinanzierungen. Die Kreditvergabe der Genossenschaftsbanken in der Wohnungsbaufinanzierung profitierte von dem günstigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Das Niedrigzinsniveau, die gute Beschäftigungssituation und steigende Einkommen der privaten Haushalte führten insgesamt zu einer hohen Nachfrage nach Immobilienkrediten.

Allerdings setzte sich 2018 der Anstieg der Wohnimmobilienpreise in Deutschland fort. Im Durchschnitt aller 401 Stadt- und Landkreise verzeichneten die Preise für selbst genutztes Wohnimmobilieneigentum einen Anstieg von 5,9 Prozent (Vorjahr: 5,4 Prozent). Der Preisanstieg im Jahr 2018 war geografisch breit angelegt. Sowohl in den städtischen als auch in den ländlichen Regionen legte der Auftrieb zu.

Um die Mitgliedsinstitute in der Überwachung der regionalen Märkte zu unterstützen, hat der BVR gemeinsam mit der vdpResearch GmbH ein Marktschwankungskonzept auf Postleitzahlenebene entwickelt: das BVR-Immobilienmarkt-Monitoring. Die Messungen von Marktschwankungen anhand des BVR-Immobilienmarkt-Monitorings ergänzen das Marktschwankungskonzept der Deutschen Kreditwirtschaft auf regionaler Ebene. Somit können die Genossenschaftsbanken ihre relevanten Märkte räumlich zutreffend bestimmen und die aufsichtsrechtlichen Anforderungen besser erfüllen.

Das Wachstum im Firmenkundengeschäft wurde überwiegend durch die Kreditvergabe an das Dienstleistungsgewerbe, das Baugewerbe sowie Unternehmen aus dem weiterverarbeitenden Gewerbe getragen. Aufgrund ihrer regionalen Verankerung nehmen die Kreditgenossenschaften auch eine starke Marktposition im Wirtschaftsbereich Erneuerbare Energien ein und begleiten finanziell Unternehmensvorhaben sowohl zur Erhöhung der Energieeffizienz als auch zur Erzeugung von regenerativen Energien.

Der Risikovorsorgeaufwand ging im Geschäftsjahr auf –151 Millionen Euro (Vorjahr: –576 Millionen Euro) zurück. Ursächlich für den Rückgang zum Vorjahr war die geringere Risikovorsorgebildung für Engagements im Altbestand der Schiffs- und Offshore-Finanzierung. Der Risikovorsorgeaufwand blieb mit einer Quote von 0,02 Prozent des Volumens an Kunden- und Bankenforderungen (von insgesamt 813.716 Millionen Euro) weiterhin auf niedrigem Niveau.

Zum Stichtag 31. Dezember 2018 liegt die NPL-Quote (Anteil des notleidenden Kreditvolumens am gesamten Kreditvolumen) der genossenschaftlichen FinanzGruppe bei 1,7 Prozent (per 31. Dezember 2017: 2,0 Prozent). Die positive Entwicklung der NPL-Quote ist auf einen Rückgang des Volumens notleidender Kredite in Verbindung mit dem Anstieg des gesamten Kreditvolumens zurückzuführen. In der Zusammenfassung betreiben die Genossenschaftsbanken ihr Kreditgeschäft in geordneten Verhältnissen.

Marktpreisrisiko

Zinsänderungsrisiken haben einen wesentlichen Einfluss auf die Ertragslage der Banken. Aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus fiel das positive Zinsergebnis der genossenschaftlichen FinanzGruppe im Jahr 2018 um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie in den Vorjahren wird der größte Teil des Zinsergebnisses durch Konditionsbeiträge im Kundengeschäft erzielt. Aufgrund anhaltender Niedrigzinsen und des steigenden Wettbewerbs um Einlagen rechnen die Kreditinstitute künftig mit niedrigeren Zinsmargen. Zudem besteht weiterhin das Risiko, dass sich bei einer Zinswende auf den Finanzmärkten die Refinanzierungskosten erhöhen werden.

Als eine Kategorie des Marktpreisrisikos spielt das Zinsänderungsrisiko neben den Kreditrisiken in den meisten Genossenschaftsbanken eine wichtige Rolle. Dieses Risiko wird von den Genossenschaftsbanken regelmäßig im Rahmen der Risikotragfähigkeit gemessen und limitiert. Es wird zwischen dem Zinsspannenrisiko und dem Bewertungsrisiko unterschieden. Das Zinsspannenrisiko ist die negative Abweichung des Zinsüberschusses (Zinsergebnisses) von seinem erwarteten beziehungsweise geplanten Wert. Das Bewertungsrisiko wird durch unerwartete Schwankungen der Kurse während der Haltedauer beeinflusst. Zur Ermittlung der Abweichungen/ Schwankungen werden von der parcIT zentral generische Zinsszenarien, „VR-Zinsszenarien“, die sowohl Parallelshifts als auch Drehungen der Zinsstrukturkurve beinhalten, aus Zeitreihen bereitgestellt. Sowohl eine weiter anhaltende Niedrigzinsphase als auch ein rascher und deutlicher Zinsanstieg könnte die Banken vor große Herausforderungen stellen.

Diesem Sachverhalt trägt die Aufsicht durch entsprechende Regulierungsaktivitäten Rechnung. So hat der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht 2016 die neuen Standards „Interest rate risk in the banking book“ veröffentlicht, die 2018 in Kraft traten. Die EBA hat 2018 neue Leitlinien zur „Steuerung des Zinsänderungsrisikos bei Geschäften im Anlagebuch“ veröffentlicht. Die Leitlinien traten zum 30. Juni 2019 in Kraft. Hierdurch wird ein Frühwarnindikator eingeführt, für den eine sechsmonatige Übergangsfrist gilt. Beiden Papieren ist gemein, dass sie die Abbildung der Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch zwar weiterhin in Säule II sehen, jedoch ein verstärktes Augenmerk auf die Qualität und Konsistenz der Zinsänderungsrisikosteuerung in den Instituten legen. Für den Fall, dass die interne Steuerung den Anforderungen der Aufsicht nicht genügt, beschreiben die neuen Basler Standards ein Standardmodell, dessen Anwendung der Aufseher fordern kann. 2019 wird das Rundschreiben 9/2018 (BA) neu gefasst und es werden die oben genannten neuen Anforderungen aus den EBA-Leitlinien berücksichtigt.

Die BVR-SE überwacht die Angemessenheit der Zinsänderungsrisiken der Mitgliedsinstitute, unter anderem durch Simulationsrechnungen des Zinsergebnisses. Aus diesen Simulationen kann geschlossen werden, dass die Kreditgenossenschaften auch zukünftig ein nachhaltig angemessenes Ergebnis erzielen. Hierzu tragen insbesondere auch die entsprechenden Steuerungsmaßnahmen der Institute bei.

Liquiditätsrisiko

Die genossenschaftliche FinanzGruppe zeichnet sich seit Jahren durch eine als verlässlich und krisenresistent anzusehende Liquiditätsstruktur aus. Die Loan to Deposit Ratio der genossenschaftlichen FinanzGruppe liegt bei 94 Prozent. Grundlage hierfür ist die stabile und eher kleinteilige Geschäftsstruktur der Banken, die sich diversifizierend und im Ergebnis risikomindernd auswirkt, sowie vor allem die traditionell ausgeprägte Finanzierung der Institute über Kundeneinlagen. Die Kundschaft honoriert damit die Wirksamkeit der Institutssicherung, die die BVR-SE und die BVR-ISG insbesondere zum Zweck des Einlagenschutzes betreiben.

Die Genossenschaftsbanken geben einen Teil ihrer Kundeneinlagen als Überschussliquidität an die DZ BANK als ihr Zentralinstitut weiter. Die DZ BANK erhält darüber einerseits einen indirekten Zugang zu stabilen Refinanzierungsmitteln aus Retail-Einlagen und andererseits decken Genossenschaftsbanken mit Liquiditätsbedarf ihn bei ihrem Zentralinstitut. Die DZ BANK bündelt somit Liquiditätsüberschüsse der Einzelinstitute und gleicht strukturelle Unterschiede in der Liquiditätsausstattung einzelner Genossenschaftsbanken aus. Innerhalb des Netzwerks der Genossenschaftsbanken und Verbundunternehmen stellt die DZ BANK als genossenschaftliche Zentralbank einen Liquiditätsausgleich sicher.

Jede Genossenschaftsbank steuert ihre Liquidität und das damit einhergehende Risiko selbst. Hierzu achtet die Bank nicht nur auf die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Kennziffern der Liquidity Coverage Ratio (LCR) beziehungsweise Net Stable Funding Ratio (NSFR). Ihr stehen zur betriebswirtschaftlichen Steuerung Instrumente zur Verfügung, die eine bankindividuelle Parametrisierung der Liquiditätsablaufbilanzen mit eigenen verhaltensbasierten Annahmen ebenso ermöglichen, wie die Ermittlung eines transaktionsbasierten Liquiditätspreises, der in die Deckungsbeitragsrechnung der Bank entsprechend einfließen soll. Die einzelne Genossenschaftsbank wird damit in die Lage versetzt, eine angemessene Liquiditätsausstattung aufzustellen und zu steuern.

Unter Federführung des BVR sind 2018 die dafür notwendigen Konzepte erstellt und auch von den zuständigen Fachgremien verabschiedet worden. Der systemische Rollout zur Unterstützung des Konzeptes dazu erfolgt 2019.

Mit der LCR wird die Sicherstellung der kurzfristigen Zahlungsfähigkeit einer Bank gemessen. Die Banken sind gehalten, eine ausreichend hohe Liquiditätsvorsorge vorzuhalten. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 liegt der Wert für die LCR im Median aller genossenschaftlichen Institute bei 165,7 Prozent (per 31. Dezember 2017: 161,3 Prozent).

Operationelles Risiko

Die eingerichteten Systeme und internen Verfahren der Genossenschaftsbanken dienen der Reduktion von operationellen Risiken, die zu Verlusten infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren und Systemen, Menschen oder infolge externer Ereignisse führen können.

Den operativen Risiken wird mit unterschiedlichen Maßnahmen begegnet. Dazu zählen Arbeitsanweisungen, Funktionstrennungen, die Verwendung von einheitlichen und rechtlich geprüften Vertragsvordrucken sowie der Einsatz von Sicherheits-, Compliance-, Datenschutz- und Geldwäschebeauftragten. Für den Ausfall technischer Einrichtungen und unvorhergesehene Personalausfälle besteht eine Notfallplanung.

Interne Kontrollverfahren gewährleisten, dass wesentliche operationelle Risiken regelmäßig identifiziert, analysiert und beurteilt werden. Anhand von Leitfäden können die Institute ein systematisches Risk Assessment nach Marktstandards durchführen. Schadenfälle werden in einer Datenbank erfasst. Auf Basis der Ergebnisse der Schadensfallanalysen werden gegebenenfalls interne Abläufe angepasst beziehungsweise präventive Schutzmaßnahmen implementiert.

Die Messung operationeller Risiken erfolgt vor dem Hintergrund des jeweiligen Geschäftsmodells des Instituts. Dominierend sind die Quantifizierung in Form eines plausiblen Pauschalbetrags oder auf Basis historischer Schadensdaten teilweise erweitert durch Value-at-Risk(VaR)-Ansätze. Laut Analyse werden die im Rahmen ihrer individuellen Risikosteuerung von den Instituten vergebenen Limite regelmäßig eingehalten.

Chancen und Chancenmanagement

Die Mitgliedschaft der Kunden ist ein typisches Merkmal des Geschäftsmodells der Genossenschaftsbanken, das sich gut für die Vermittlung genossenschaftlicher Werte eignet. Sie bietet den Genossenschaftsbanken die Chance, sich von den Wettbewerbern anderer Bankengruppen abzugrenzen. Die Differenzierung von den Wettbewerbern drückt sich in einer unverändert hohen Kundenreichweite aus. Eine intensive Kundenbindung führt zu betriebswirtschaftlich messbaren Vorteilen wie Ertragssteigerungen der Genossenschaftsbanken und Sicherung der Marktanteile.

Das Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken stellt, auch in der digitalen Welt, den Menschen mit seinen Zielen und Wünschen in den Mittelpunkt. Die sich verändernden Wettbewerbsbedingungen durch die Digitalisierung wird die genossenschaftliche FinanzGruppe mittels der gestarteten Digitalisierungsoffensive für das Privat- und Firmenkundengeschäft in den nächsten Jahren aktiv angehen. Das Ziel ist hierbei, konsequent die Produkte und Dienstleistungen einer Genossenschaftsbank zu digitalisieren und auf allen von Kunden gewünschten Zugangswegen – Filiale vor Ort, online und mobil – anzubieten.

Mit der Umsetzung der Initiativen aus dem Projekt „KundenFokus“ und der Investitionen im Rahmen der „Digitalisierungsoffensive“ wird dem veränderten Kundenverhalten Rechnung getragen, das Geschäftsmodell in diesem Sinne angepasst und insgesamt gestärkt. Im Mittelpunkt steht dabei die umfassende Omnikanalpräsenz und damit die Implementierung effizienter Prozesse auf allen Ebenen. Der persönliche Kontakt bleibt jedoch nach wie vor zentraler Bestandteil der Kundenbeziehung.

Hinzu kommen Aspekte wie hochwertige Beratung und die Entscheidungsmöglichkeit für Kunden, wie sie mit ihrer Bank kommunizieren möchten. Die genossenschaftliche FinanzGruppe schafft hierfür effiziente Zugangswege und ermöglicht es ihren Mitgliedern, alle Informationen und Services auf allen relevanten Kanälen integriert zu nutzen – seien sie nun stationär oder digital.

Mithilfe der Digitalisierung, die zunehmend das Verhalten der Mitglieder bestimmt, kann auch die Kostenstruktur der Banken mittelfristig verbessert werden. Durch die Vermarktung neuer digitaler Zahlungsverkehrsangebote wie kontaktloses Bezahlen, paydirekt oder Kwitt und die Implementierung eines Online-Anfrageprozesses für alle wesentlichen Produkte werden Kundenbedürfnisse berücksichtigt und Neukunden gewonnen. Hierdurch werden auch technikaffine, junge Kunden und Mitglieder angesprochen.

Für die Konsumausgaben wird weiterhin eine starke Unterstützung durch die positive Entwicklung der Beschäftigung und der verfügbaren Einkommen erwartet. Dies wird sich stabilisierend auf die Nachfrage nach Bankprodukten und -dienstleistungen auswirken. Vor dem Hintergrund des derzeitigen Niedrigzinsniveaus werden die Genossenschaftsbanken weiterhin Potenziale im Bereich des Immobiliengeschäfts ausschöpfen. Im Falle eines nachhaltigen Anstiegs der Zinsen ergeben sich Chancen aus dem Absatz zinstragender Finanzprodukte.

Prognosebericht

Gesamt- und Kreditwirtschaft

Die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands hat sich seit Sommer 2018 spürbar eingetrübt. Maßgeblich hierfür waren neben dem schwieriger gewordenen weltwirtschaftlichen Umfeld zwei Sonderfaktoren: der Pkw-Zulassungsstau im Zuge der Einführung des neuen internationalen Abgasmessverfahrens WLTP sowie niedrige Pegelstände der Binnenschifffahrt wegen des außergewöhnlich trockenen Sommerwetters. Mit dem Auslaufen der genannten Sonderfaktoren ist im ersten Halbjahr 2019 wieder mit einer gesamtwirtschaftlichen Belebung zu rechnen. Modellbasierten Schätzungen des BVR zufolge ist ein Abgleiten der Wirtschaft in eine Rezession eher unwahrscheinlich. Die Konjunkturdynamik dürfte jedoch zunächst gedämpft bleiben. Dies legen zumindest wichtige Stimmungsindikatoren wie der ifo Geschäftsklimaindex nahe, die sich trotz Aufhellungen zu Jahresbeginn 2019 nur wenig von der sichtlichen Eintrübung des vergangenen Jahres erholt haben.

In seinem aktuellen Konjunktur-Hauptszenario von Juni 2019 rechnet der BVR im gesamten Jahr 2019 mit einem Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,8 Prozent. Das Wachstum dürfte damit erheblich schwächer sein als 2018. Ähnlich wie bereits im Vorjahr dürften die zunehmenden Konsum- und Investitionsausgaben der zentrale Wachstumsmotor bleiben. Sie werden unter anderem durch den weiterhin anhaltenden Beschäftigungsaufbau, die vielfach kräftig steigenden Einkommen, die unvermindert gute Baukonjunktur und die expansiv wirkenden fiskalpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung befördert. Der Außenhandel dürfte hingegen rechnerisch den BIP-Anstieg deutlich vermindern, da die Exporte voraussichtlich weniger stark expandieren werden wie die Importe. Die Verbraucherpreise werden voraussichtlich um 1,4 Prozent steigen.

Im Juni 2019 überwiegen die konjunkturellen Abwärtsrisiken die Chancen auf eine günstigere Entwicklung deutlich. Die Risiken gehen in erster Linie von den globalen Rahmenbedingungen aus und sind überwiegend politisch bedingt. Sollte die US-Regierung beispielsweise neue Zölle auf den Import von Automobilen aus der EU erheben, dürfte dies gravierende Auswirkungen auf den deutschen Außenhandel haben. Ferner ist unklar, ob die Schwäche der deutschen Automobilindustrie, die im zweiten Halbjahr 2018 das Wirtschaftswachstum hierzulande merklich beeinträchtigte, nur aus

Sondereffekten wegen der Einführung eines neuen Abgasmessverfahrens resultierte.Möglicherweise waren hierfür auch strukturelle Faktoren verantwortlich, die sich im Prognosezeitraum verstärken könnten. Zudem hat sich der Konflikt zwischen den USA und China im Frühjahr 2019 mit der Einführung neuer Strafzölle und anderer Handelsbeschränkungen abermals zugespitzt. Hier könnte es zu einer weiteren Eskalation und im Zuge dessen zu einer erheblichen Abschwächung der Weltkonjunktur kommen. Ferner ist denkbar, dass die sich abzeichnende Abschwächung in den USA und China deutlich stärker ausfällt als im Basisszenario angenommen. Auch könnten sich im Zuge des Irankonflikts die Ölpreise deutlich erhöhen und die Konjunktur dämpfen. Eine besondere Unsicherheit besteht auch über den wirtschaftspolitischen Kurs in Italien. Aufgrund seiner Größe, der sehr hohen Staatsverschuldung und der weiterhin vorhandenen Risiken im Bankensektor gehen von Italien große Gefahren für die Wirtschaftsentwicklung und die Finanzstabilität des gesamten Euroraums aus. Zudem ist das Risiko eines unkontrollierten, „harten“ Brexits so hoch wie nie zuvor. Sollten eines beziehungsweise mehrere der hier aufgeführten Abwärtsrisiken eintreten, würde sich die Nachfrage nach deutschen Exportgütern abschwächen und damit auch die inländischen Investitionen und den Konsum belasten. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland könnte dann zum Erliegen kommen, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sogar in eine Rezession münden.

Die EZB hat ihre Forward Guidance angepasst und geht seit ihrer Ratssitzung vom 6. Juni 2019 davon aus, dass der Leitzins mindestens bis zum Ende des ersten Halbjahrs 2020 auf seinem aktuellen Niveau bleiben wird. Durch ein neues Programm zielgerichteter Langzeittender, das im März 2019 angekündigt wurde und im September 2019 beginnen wird, ist die Geldpolitik nochmals expansiver eingestellt. Zudem stellte EZB-Präsident Mario Draghi zu Beginn der zweiten Junihälfte weitere geldpolitische Lockerungsschritte in Aussicht, falls sich die Inflation nicht nachhaltig in Richtung des geldpolitischen Ziels bewegen sollte. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass Bundesanleihen weiterhin als sicherer Hafen gefragt sein werden, dürfte die Rendite von

deutschen Staatsanleihen mit langfristigen Restlaufzeiten im historischen Vergleich nach wie vor sehr niedrig bleiben.

Auch für den Ausblick der Kreditwirtschaft sind einige der zuvor für die Gesamtwirtschaft geschilderten Szenarien maßgeblich. Neben der nun ausbleibenden Zinswende im Jahr 2019 sind dies insbesondere die politisch möglichen Konstellationen eines Brexit, die negative Wirkung der Wirtschaftspolitik Italiens auf seine Staatsanleihen sowie die Unsicherheiten über die Ausgestaltung von Zöllen seitens der US-Regierung beziehungsweise Chinas. Die unverändert schwierige Ertragssituation im zinsabhängigen Geschäft wird durch die dem wirtschaftlichen Umfeld nicht angemessene Zinslandschaft in der Eurozone weiter geprägt und somit ist auch im Jahr 2019 mit einem konstant hohen Margendruck zu rechnen. Weiterhin entlastend wirken diesem Trend die bundesweit niedrigen Insolvenzzahlen bei Unternehmen und Verbrauchern und die Fortsetzung des konjunkturellen Aufschwungs in Deutschland, wenn auch mit nachlassender Dynamik, entgegen. Aus heutiger Sicht wird daher kein nennenswert stark steigendes Risikovorsorgeergebnis aus den Kreditforderungen für 2019 erwartet. Die Bewertungsergebnisse im Wertpapierbestand hängen stark von möglichen Marktverwerfungen ab, die auch durch die genannten politischen Risiken wesentlich beeinflusst werden.

Diesem unverändert wachsenden Ertragsdruck und den stark belastenden Regulierungsanforderungen werden die Kreditinstitute auch im laufenden Geschäftsjahr mit Effizienzsteigerungsmaßnahmen zur Kostenreduktion begegnen. Betriebswirtschaftlich sinnvolle Fusionen werden weiter vorangetrieben und auch die Überprüfung der Angemessenheit des Filialnetzwerkes bleibt weiter auf der Tagesordnung.

Wesentlicher Treiber hierbei bleibt die Veränderung im Kundenverhalten hin zu einer verstärkten Online-Nutzung von Bankprodukten. Durch die fortschreitende Digitalisierung wird auch die erforderliche Anzahl der Beschäftigten im Finanzsektor weiter reduziert. Andererseits werden die Institute unverändert versuchen, durch eine weitere gezielte Ausrichtung auf die Kundenwünsche, beispielsweise durch den Ausbau digitaler Angebote im Rahmen des Omnikanalbankings, im Wettbewerb zu bestehen. Die Wettbewerbssituation mit den sogenannten Fintechs/Big Techs wird weiter zunehmen und wird sich durch die beobachteten Markteintritte in Deutschland noch intensivieren.

Ein ernst zu nehmendes Bedrohungsszenario stellt ein sehr rascher Zinsanstieg für die Kreditwirtschaft dar. Das gilt auch trotz der im Allgemeinen gestiegenen Eigenkapitalausstattung der Banken. Darüber hinaus können unverändert die europäische Staatsschuldenkrise sowie etwaige außenpolitische und außenwirtschaftliche Unberechenbarkeiten negative Auswirkungen mit sich bringen. Deren kurzfristige Auswirkungen erscheinen aus heutiger Sicht zwar überschaubar, längerfristige Gefahren aus diesen Belastungsproben für den internationalen Handel und grenzüberschreitende Investitionen sind hingegen aus heutiger Sicht nicht zu unterschätzen. Die Entwicklung der Provisionserträge wird maßgeblich von den potenziellen Verschiebungen von Marktanteilen zwischen klassischen Wettbewerbern und Fintechs/Big Techs geprägt sein.

Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken

Seit der Finanzmarktkrise steht der Finanzsektor unter erheblichem Anpassungs- und Kostendruck, der einerseits durch die aufsichtsrechtliche Reformagenda mit ihren höheren Eigenkapitalanforderungen und veränderten Regulierungsverfahren und andererseits durch den wettbewerbsinduzierten Strukturwandel bedingt ist.

Nicht nur das veränderte aufsichtsrechtliche Umfeld, sondern auch neue datenbeziehungsweise echnologiegetriebene Wettbewerber stellen den Finanzsektor vor die Herausforderung, die bestehenden Geschäftsmodelle zu hinterfragen und bei Bedarf anzupassen sowie die Effizienz durch die Digitalisierung von Geschäfts- und IT-Prozessen deutlich zu steigern. Hieraus resultierende Investitionen dürften zunächst zu nicht unerheblichen Kosten führen, bevor erwartete Profitabilitätssteigerungen realisiert werden können.

Des Weiteren zeigt der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung der genossenschaftlichen FinanzGruppe, dass das Geschäftsjahr 2019 weiterhin durch das anhaltende Niedrigzinsniveau geprägt sein wird und das Angehen der zuvor genannten Herausforderungen erschweren wird.

Das voraussichtlich erwartete Wachstum in Teilen der Weltwirtschaft dürfte positive Impulse für die Entwicklung der Ertragslage der genossenschaftlichen FinanzGruppe zur Folge haben. Nicht außer Acht gelassen werden dürfen in diesem Zusammenhang jedoch die Belastungen, die sich neben dem Brexit aus eventuellen Handelssanktionen für das weltweite wirtschaftliche Wachstum und damit auch für die stark exportorientierte deutsche Wirtschaft ergeben können.

Auch diese Einflussfaktoren zählen somit zu den möglichen Begrenzungen des Ertragswachstums der genossenschaftlichen FinanzGruppe und damit ihres Spielraums zur Eigenkapitalbildung im Geschäftsjahr 2019. Gleichwohl wird durch die Ausschöpfung der Marktchancen in den Kerngeschäftsfeldern bei gleichzeitiger Fortsetzung des aktiven Kostenmanagements das Ergebnis der genossenschaftlichen

FinanzGruppe im Geschäftsjahr 2019 insgesamt auf einem zufriedenstellenden Niveau erwartet, sodass eine weitere Stärkung der Rücklagen möglich sein dürfte.

Der Zinsüberschuss wird vor allem aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus insbesondere im Segment Privatkunden und Mittelstand auch im Geschäftsjahr 2019 unverändert unter Druck stehen.

Für den Provisionsüberschuss erwartet die genossenschaftliche FinanzGruppe für das Jahr 2019 ein konstantes Niveau. Eine dauerhafte Verunsicherung an den Kapital- und Finanzmärkten könnte das Vertrauen von privaten und institutionellen Anlegern negativ beeinflussen und damit das Provisionsergebnis belasten.

Das Handelsergebnis, das insbesondere auf das entsprechende Ergebnis im Geschäftssegment Zentralbank und Großkunden zurückgeht, wird aller Voraussicht nach im Geschäftsjahr 2019 auf einem deutlich höheren Niveau als im Geschäftsjahr erwartet. Positive Impulse dürften auch im Geschäftsjahr 2019 von dem kundengetriebenen Kapitalmarktgeschäft ausgehen. Als Voraussetzung für ein stetiges Handelsergebnis ist weiterhin vor allem ein stabiles Umfeld an den Kapital- und Finanzmärkten anzusehen.

Durch den Wegfall von Einmaleffekten des Geschäftsjahres wird das Ergebnis aus Finanzanlagen im Geschäftsjahr 2019 voraussichtlich in einem moderaten Umfang zum Ergebnis vor Steuern beitragen.

Die Risikovorsorge wird im Geschäftsjahr 2019 voraussichtlich auf ein Normalniveau zurückfinden und sich im Einklang mit dem Kreditbestand und dem angestrebten Neugeschäftsvolumen entwickeln. Bundesweit weiterhin niedrige Insolvenzzahlen bei Unternehmen und Verbrauchern und die moderate Fortsetzung des konjunkturellen Aufschwungs lassen ebenfalls keine wesentliche Steigerung der Risikofaktoren erkennen. Wenngleich mögliche unsichere politische und gesamtwirtschaftliche Entwicklungen sich belastend auf die Risikovorsorge auswirken könnten.

Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten dürfte sich im Geschäftsjahr 2019 positiv entwickeln. Kapitalmarktvolatilitäten sowie Ausweitungen von Credit Spreads bei Wertpapieren staatlicher Emittenten könnten die erwartete positive Ergebnisentwicklung negativ beeinflussen.

Das Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft dürfte im Geschäftsjahr 2019 steigen. Ausgehend von einem erwartet stabilen Kapitalanlageergebnis werden aus heutiger Sicht weiterhin wachsende Bruttobeiträge in den verschiedenen Geschäftsbereichen zu einem insgesamt höheren Ergebnis aus dem Versicherungsgeschäft führen. Außerordentliche Ereignisse auf den Finanz- und Kapitalmärkten, Änderungen in der Versicherungstechnik sowie mögliche Anpassungen im aufsichtsrechtlichen Umfeld der Versicherer können die Ergebniserwartungen aus dem Versicherungsgeschäft negativ beeinflussen.

Die Verwaltungsaufwendungen werden voraussichtlich auch im Geschäftsjahr 2019 leicht ansteigen. Ursächlich hierfür sind insbesondere die Aufwendungen aus der Digitalisierungsoffensive, die sich erst in den nächsten Jahren durch Produktivitätssteigerungen amortisieren werden. Bei einem unverändert strikten Kostenmanagement dürfte sich die Aufwand-Ertrags-Relation bei gleichzeitig gesteigerten Ertragserwartungen positiv entwickeln.

Die genossenschaftliche FinanzGruppe zeichnet ein überzeugendes Geschäftsmodell und eine intakte Risikotragfähigkeit aus. Ein hoher Mitglieder- und Kundenzuspruch und nicht zuletzt eine starke Eigenkapitalquote ermöglichen es der genossenschaftlichen FinanzGruppe, die ihr sich bietenden Wachstumschancen konsequent zu nutzen und damit ihre hervorragende Marktposition in einem anspruchsvollen regulatorischen Umfeld auch weiterhin erfolgreich unter Beweis zu stellen.