Wert­schöpfungs­bilanz

Gemeinsam für die Region
Wertschöpfungsbilanz der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken im Jahr 2014

Unser Engagement in Zahlen

130

Millionen Euro beträgt die Summe der finanziellen Zuwendungen im Jahr 2014. Die Genossenschaftsbanken in Deutschland stellen mit diesem enormen freiwilligen Engagement ihre enge Verbindung zu den Menschen vor Ort nachdrücklich - mit besonderen gemeinnützigen Aktionen, Initiativen und Projekten – unter Beweis. Seit vielen Jahren bereits engagieren sie sich in so großem Umfang und entsprechend ihrer besonderen Rolle in den regionalen Wirtschaftskreisläufen. Die Summe setzt sich aus Spenden, Sponsoring und dem Einsatz von Stiftungserträgen zusammen. 89 Millionen Euro wurden 2014 insgesamt gespendet, mit 33 Millionen Euro wurde Sponsoring betrieben und weitere 8 Millionen Euro wurden aus Stiftungserträgen eingesetzt. Zu diesen 130 Millionen Euro kommen noch 13 Millionen Euro an geldwerten Zuwendungen (kostenlose Finanz- und Servicedienstleistungen, Sachspenden) hinzu.

228

Millionen Euro betrug das Stiftungsengagement der genossenschaftlichen FinanzGruppe im Jahr 2014. Seit Jahren wächst dieser Betrag stetig an. In diesem Jahr legte er sogar um rund 10 Prozent zu (2013: 208 Millionen Euro). Das Engagement in Stiftungen erweist sich dabei als besonders passende Form der Unterstützung. Analog zur nachhaltigen und auf Langfristigkeit setzenden Geschäftsphilosophie der 1.047 Genossenschaftsbanken unterstreicht der Einsatz für das Stiftungswesen die dauerhafte Förderung regionaler Anliegen. Sie hebt sich dadurch positiv von effekthascherischen, nur kurzfristig wirksamen Formen der Unterstützung ab. Innerhalb von zehn Jahren steigerten die Genossenschaftsbanken in Deutschland ihr Engagement in diesem Bereich um mehr als das Doppelte. So betrug das Stiftungsengagement 2005 noch 95 Millionen Euro ­ bei damals noch 1.290 Kreditinstituten.

40

Prozent der rund 160.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreditgenossenschaften sind in ihrer Freizeit ehrenamtlich aktiv. Ob in Vereinen, in Initiativen oder Hilfsorganisationen: Weit mehr als jeder Dritte engagiert sich nach der Arbeit lokal. Dieser Wert zeigt: für eine Volksbank oder Raiffeisenbank tätig zu sein, heißt für sehr viele Menschen auch für die Region tätig zu sein. Viele identifizieren sich mit den Anliegen vor Ort und setzen sich dafür auch über das Bankgeschäft hinaus ein.

45,3

Prozent der 1.047 Kreditgenossenschaften fördern aktiv das gesellschaftliche Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, indem sie Corporate-Volunteering-Maßnahmen durchführen. Dabei stellen die Institute ihr Personal für einen Tag frei, um sich für gemeinnützige Anliegen zu engagieren. Oder aber sie organisieren eine gemeinsame Aktion, bei der sich das gesamte Bank-Team zusammen für eine gute Sache einsetzt. Diese Form des Engagements erfreut sich in der genossenschaftlichen FinanzGruppe wachsender Beliebtheit. Immer mehr Genossenschaftsbanken motivieren ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor Ort aktiv zu werden und direkt mitanzupacken. So belief sich der Wert der beteiligten Banken im Vorjahr noch auf gut 33 Prozent.

95,2

Prozent der Kreditgenossenschaften fördern mit ihrem gesellschaftlichen Engagement Projekte, die Kindern und Jugendlichen in besonderer Weise zugutekommen. Diese Zielgruppe bleibt damit der Hauptempfänger gemeinnütziger Aktivitäten. Die Genossenschaftsbanken in Deutschland haben damit das „Projekt Zukunft“ nicht nur als verlässliche Ausbilder vor Ort fest im Blick. Viele Aktionen dienen aber auch der Unterstützung von Familien (61 Prozent) oder Senioren (81,5 Prozent).

94

Prozent der Kreditgenossenschaften unterstützen mit ihrem gesellschaftlichen Engagement örtliche Vereine und Initiativen. Es ist ein wichtiger Teil der regionalen Ausrichtung der Genossenschaftsbanken, die sich damit direkt zu ihrer Region und den dort lebenden Menschen bekennen. Aber auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten (90 Prozent) und Kirchengemeinden (86 Prozent) profitieren in einem ähnlichen Umfang vom genossenschaftlichen Engagement. So spiegelt sich in dieser Ausrichtung die gesamte Bandbreite gesellschaftlicher Anliegen und Aktionsfelder wider. Die Unterstützung reicht dabei von den Bereichen Sport/Erholung über Kunst/Kultur bis hin zu Bildung/Forschung.

Werte, die wirken

Die regionale Förderung steht im Mittelpunkt des Wirkens der 1.047 Genossenschaftsbanken in Deutschland. Sie sind ein wichtiger Teil der regionalen Wirtschaftskreisläufe, sind attraktive Arbeitgeber, kompetente Ausbilder vor Ort und in ihrem jeweiligen Geschäftsgebiet so verlässliche wie wichtige Steuerzahler.

Zahlen sagen hier mehr als Worte. So flossen den öffentlichen Kassen im abgelaufenen Geschäftsjahr seitens der 1.047 Kreditgenossenschaften Steuerzahlungen in Höhe von insgesamt rund 2,1 Milliarden Euro zu. Damit leisteten die Institute auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der vielen Kommunen, in denen sie ihre Steuern zahlen.

Für ihre rund 160.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wendeten sie im Jahr 2014 8,6 Milliarden Euro (vorläufig, Stand: März 2015) auf. In der gesamtengenossenschaftlichen FinanzGruppe waren es 10,1 Milliarden Euro. Die Zahl der Auszubildenden blieb wie in den Vorjahren auch 2014 mit 12.050 auf einem hohen Niveau. Die Ausbildungsquote – die Kennzahl für Ausbildungsleistung – lag bei 8,3 Prozent.Das bedeutet: Auf 100 Mitarbeiter kommen 8,3 Auszubildende. Ausschlaggebend für diese erfolgreiche Entwicklung ist das Vertrauen, das die Menschen vor Ort ihren Genossenschaftsbanken dauerhaft entgegenbringen. Auch bieten sie insbesondere in der Region hervorragende und vielseitige Ausbildungsmöglichkeiten.

Dass das genossenschaftliche Engagement beziehungsweiseder finanzielle Einsatz hier nicht endet, sondern weit darüber hinaus geht, belegen die jährlich vom Bundesverband der Deutschen Volksbankenund Raiffeisenbanken (BVR) ermittelten Zahlen des gesellschaftlichen Engagements.

Jahr für Jahr lassen die Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und sonstigen Mitgliedsinstitute des BVR den Vereinen, Initiativen und Menschen in ihrer Region beeindruckend hohe Summen an finanziellen Zuwendungen (Spenden, Sponsoring, geldwerte Leistungen) zukommen. Sie fördern und unterstützen in nicht unerheblichem Maße Stiftungen. Darüber hinaus stärken die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem großen und weiter wachsenden freiwilligen Engagement den Zusammenhalt und die Strukturen vor Ort.

Spenden und Sponsoring 2014: 130 Millionen Euro

Mit 130 Millionen Euro unterstützte die genossenschaftliche FinanzGruppe im Jahr 2014 gemeinnützige Organisationen, Projekte und Initiativen (siehe Abbildung auf Seite 34). Davon stammten 62 Millionen Euro aus dem genossenschaftlichen Gewinnsparen. Mit weiteren geldwerten Zuwendungen – wie kostenlose Service- oder Unterstützungsleistungen – in Höhe von 13 Millionen Euro konnte das Gemeinwesen nochmals gestärkt werden (siehe Abbildung auf Seite 35). Betrachtet man die finanziellen Zuwendungen im Zeitvergleich zeigt sich deutlich: Trotz der oftmals fusionsbedingt leichtsinkenden Zahl der Genossenschaftsbanken ist der Umfang der finanziellen Zuwendungen in den vergangenen Jahren immens gestiegen. Mittlerweile ist er auf einem konstant hohen Niveau und damit eine verlässliche Größe für viele Aktive vor Ort.

Stiftungsvermögen 2014: 228 Millionen Euro

Das Engagement der genossenschaftlichen Bankengruppe im Stiftungsbereich belief sich zum 31. Dezember 2014 auf 228 Millionen Euro. Darin enthalten sind 27 Millionen Euro, mit denen die Genossenschaftsbanken den Auf- und Ausbau von Bürgerstiftungen und anderen Gemeinschaftsstiftungen unterstützen (siehe Abbildung auf Seite 36). Mit 201 Millionen Euro wurden bislang von Organisationen der genossenschaftlichen FinanzGruppe eigene Stiftungen gegründet. Jede dritte Bank der 1.047 deutschlandweit tätigen Kreditgenossenschaften ist dabei im Stiftungsbereich engagiert.

Das Engagement für und in Stiftungen stellt dabei – passend zum genossenschaftlichen Geschäftsmodell – eine besonders nachhaltige Form der Förderung dar. Schließlich werden über Stiftungen langfristige Strukturen geschaffen, die die dauerhafte Unterstützung wichtiger gemeinnütziger Belange – über die regelmäßigen Stiftungserträge – sicherstellen. Im Zeitvergleich zeigt sich, dass diese Form der Unterstützung bei den Instituten vor Ort in der vergangenen Dekade beachtlich gewachsen ist: Das Stiftungsengagement wurde in dieser Zeit mehr als verdoppelt und die prozentualen Zuwächse steigen von Jahr zu Jahr.

Ehrenamtliches Engagement

Mit 40 Prozent der Bankangehörigen sind weit mehr als ein Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Genossenschaftsbanken, Verbänden und Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe in ihrer Freizeit ehrenamtlich aktiv. Dieser Wert steht auch für die vielfach enge Verbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Genossenschaftsbanken zu ihrer Region. Sie nehmen die Belange vor Ort nicht nur aus gesunder Distanz wahr, sondern treten direkt – mit Herz und Hand – für wichtige Anliegen ein. Weit mehr als jede dritte Genossenschaftsbank organisiert oder unterstützt mittlerweile überdies das bürgerschaftliche Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Arbeitszeit (Corporate Volunteering). Viele Institute führen Freiwilligentage durch, an denen sich das Personal – jenseits des täglichen Bankgeschäfts – direkt für die Belange der Region einsetzt und aktiv mitanpackt. Im Zeitvergleich zeigt sich, dass – über die finanzielle Unterstützung hinaus – direkte Formen der regionalen Förderung immer beliebter werden. Dies gilt sowohl auf freiwilliger Basis als auch im Rahmen des Corporate Volunteering, des durch die Bank gesteuerten gesellschaftlichen Engagements der gesamten Belegschaft.

Nachwuchs und Vereine im Fokus

Wofür sich Volksbanken und Raiffeisenbanken engagieren: Die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen und die Förderung der örtlichen Vereine sind die Schwerpunkte des gesellschaftlichen Engagements der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Mehr als 9 von 10 Genossenschaftsbanken sind primär in diesem Bereich aktiv. Doch damit endet der Einsatz für die Menschen vor Ort natürlich nicht. Jedes Institut unterstützt natürlich weitere, für die Region wesentliche Projekte. Weitere wichtige Empfänger sind unter anderem ältere Menschen und Familien (siehe Abbildung auf Seite 37). Über 80 Prozent der Institute fördern Projekte zur Stärkung und Unterstützung von Senioren. Rund 60 Prozent der Kreditgenossenschaften setzen sich auch für Initiativen ein, die besonders Familien zugutekommen.

Die Motive des Engagements entsprechen dabei dem Selbstverständnis einer jeden Genossenschaftsbank. 97 Prozent der Institute nennen Regionalität als zentrales Motiv. 83 Prozent führen überdies die Nähe zu den Mitgliedern und Kunden als einen wesentlichen Beweggrund an. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist für die Genossenschaftsbanken kein Modewort, sondern ein thematischer Dauerbrenner. 75 Prozent der Institute nennen diesen Begriff als zentralen Wert für ihr gesellschaftliches Engagement. Weitere zentrale Motive diverser Fördermaßnahmen sind Solidarität, Selbsthilfe und die genossenschaftliche Mitgliedschaft.

Studiendesign
Die Stiftung Aktive Bürgerschaft (siehe auch Seite 106) befragte im Jahr 2015 alle BVR-Mitgliedsbanken, Unternehmen und Verbände der genossenschaftlichen FinanzGruppe im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zu ihrem gesellschaftlichen Engagement. Die Rücklaufquote betrug 25 Prozent. Die Daten wurden von der Aktiven Bürgerschaft mit der Statistiksoftware SPSS ausgewertet.

Gründe des Engagements von Kreditgenossenschaften

in Prozent

–––––   97,2% Regionalität

–––––   82,7% Kundennähe

–––––   75,1% Nachhaltigkeit

–––––   42,2% Mitgliedschaft

–––––   39,0% Solidarität

–––––   35,3% Selbsthilfe



Welche Werte stehen in Verbindung mit dem Engagement vor Ort?
Die 1.047 Genossenschaftsbanken in Deutschland finden klare Antworten darauf und setzen eindeutige Schwerpunkte. Diese passen sehr gut zum Selbstverständnis eines jeden Instituts: als Bank vor Ort sowie als verlässlicher Unterstützer regionaler Wirtschaftskreisläufe und darüber hinausgehender lokaler Interessen.

Ehrenamtliches Engagement

in Prozent




JahrBankangehörige, die in der Freizeit gesellschaftlich engagiert sindGenossenschaftsbanken, die Corporate Volunteering-Maßnahmen durchführen
20144045
20134033
20123731

Stand: 31.12.2014

Gesellschaftliches Engagement der genossenschaftlichen Bankengruppe

in Millionen Euro


JahrDie Summe der finanziellen Zuwendungen1Geldwerte Zuendungen2Stiftungsmanagement3
201413013228
20131359208
20121317201



1Die Summe der finanziellen Zuwendungen (Spenden + Sponsoring) im Zeitverlauf
 2005: 80 Millionen Euro, 2007: 96 Millionen Euro, 2009: 121 Millionen Euro, 2011: 120 Millionen Euro.

2Geldwerte Zuwendungen im Zeitverlauf
 2005: 21 Millionen Euro, 2007: 16 Millionen Euro, 2009: 12 Millionen Euro, 2011: 5 Millionen Euro.

3Stiftungsengagement im Zeitverlauf
 bis 2005: 95 Millionen Euro, bis 2007: 121 Millionen Euro, bis 2009: 125 Millionen Euro, 2011: 183 Millionen Euro.

Stand: 31.12.2014

Spenden und Sponsoring 2014

in Millionen Euro





JahrSpendenSponsoringStiftungserträgeinsgesamt
201489338130




Stand: 31.12.2014

Geldwerte Leistungen 2014

in Millionen Euro





JahrKostenlose Finanz- und Service-dienstleistungen, Bereitstellung von UnternehmenslogistikSachspendeninsgesamt
20149413




Stand: 31.12.2014

Stiftungsvermögen 2014

in Millionen Euro





JahrStiftungsvermögen der BankstiftungenZustiftungen zum Vermögen von Bürgerstiftungen/Gemeinschaftsstiftungeninsgesamt
201420127228




Stand: 31.12.2014

Schwerpunkte des Engagements

In Prozent (Mehrfachnennungen möglich)

1. Zielgruppen

Kinder, Jugendliche

Ältere Menschen, Senioren

Familien, Lebensgemeinschaften

2. Empfänger

Örtliche Vereine, Initiativen

Öffentliche Einrichtungen (zum Beispiel Schulen)

Kirchengemeinden

Stand: 31.12.2014

Bankangehörige, die in der Freizeit bürgerschaftlich engagiert sind, im Zeitverlauf

In Prozent

2007

2009

2011

2012

2013

2014

Stand: 31.12.2014

Genossenschaftsbanken, die Corporate-Volunteering-Maßnahmen durchführen, im Zeitverlauf

In Prozent

2007

2009

2011

2012

2013

2014

Stand: 31.12.2014