Wert­schöpfungs­bilanz

Engagement ohne Wenn und Aber
Wertschöpfungsbilanz der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken im Jahr 2015

Unser Engagement in Zahlen

hundert
sechsund
dreißig

136 Millionen Euro beträgt die Summe der freiwilligen finanziellen Zuwendungen im Jahr 2015. Dies ist ein neuer Höchstwert. Noch nie ließen die Kreditgenossenschaften den Menschen vor Ort eine so hohe Summe zukommen. Der Betrag setzt sich aus Spenden, Sponsoring und dem Einsatz von Stiftungserträgen zusammen. 95 Millionen Euro wurden insgesamt gespendet, mit 32 Millionen Euro wurde Sponsoring betrieben und weitere 9 Millionen Euro wurden aus Stiftungserträgen eingesetzt. Zu den 136 Millionen Euro kommen noch 8 Millionen Euro an geldwerten Zuwendungen hinzu. 5 Millionen Euro davon erfolgten durch kostenlose Finanz- und Servicedienstleistungen, 3 Millionen flossen den Menschen anhand von Sachspenden zu.

zwei
hundert
achtzig

280 Millionen Euro betrug das Stiftungsengagement der genossenschaftlichen FinanzGruppe im Jahr 2015.Damit erreichte sie auch in diesem Bereich einen neuen Spitzenwert. Die Genossenschaftsbanken setzen damit weiterhin und verstärkt auf eine besonders nachhaltige und dauerhafte Form der Förderung von regionalen Anliegen. Sie schaffen verlässliche Strukturen vor Ort und generieren neue Fördermittel, indem sie etwa über die Zinsen hinausgehend zusätzliche Spendeneinnahmen akquirieren und das Vermögen der Stiftungen professionell managen. Vom Jahr 2005 bis zum Jahr 2015 steigerten sie das Stiftungsengagement stetig. Während es bei der ersten Erfassung 2005 noch bei 95 Millionen Euro lag, hat es sich in elf Jahren nahezu verdreifacht. 251 Millionen Euro davon sind das Vermögen von Bankstiftungen. Mit 29 Millionen Euro fungieren die Institute der genossenschaftlichen FinanzGruppe als Zustifter von Bürger- und Gemeinschaftsstiftungen.

siebenund
neunzig

97 Prozent der Kreditgenossenschaften in Deutschland nennen Regionalität als das zentrale Motiv ihres gesellschaftlichen Handelns. Aus der Region für die Region, lautet ihr zentraler Antrieb für das Engagement vor Ort. Aber auch Kundennähe (84 Prozent) und Nachhaltigkeit (73 Prozent) sind für einen Großteil der Institute wichtige Triebfedern, um mit guten Ideen aus ihrer Region heraus in ihre Region hineinzuwirken.

vierzig

40 Prozent der rund 160.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreditgenossenschaften sind in ihrer Freizeit ehrenamtlich aktiv. Dieser Wert drückt inbesonderem Maße die enge Bindung zwischen den Mitarbeitern einer jeden Genossenschaftsbank zu ihrer jeweiligen Region aus. Viele identifizieren sich mit den Menschen und ihren Anliegen vor Ort und setzen sich dafür auch über das Bankgeschäft hinaus ein. Zugleich identifizieren sie sich mit der regionalen, mitgliederorientierten Ausrichtung ihres Instituts.

achtund
vierzig

48 Prozent der Genossenschaftsbanken in Deutschland fördern das gesellschaftliche Engagement ihrer Mitarbeiter, indem sie Corporate-Volunteering-Maßnahmen durchführen. Dabei stellen die Institute ihr Personal beispielsweise für einen Tag frei, um sich für gemeinnützige Anliegen zu engagieren. Oder aber sie organisieren eine gemeinsame Aktion, bei der das gesamte BankTeam für eine gute Sache aktiv wird. Fast jede zweite Genossenschaftsbank packt also für die gesellschaftlichen Belange vor Ort tatkräftig mit an und macht für wichtige lokale Anliegen – nicht nur in finanzieller Hinsicht – den Weg frei.

einund
neunzig

91 Prozent der Kreditgenossenschaften unterstützen mit ihrem gesellschaftlichen Engagement örtliche Vereine und Initiativen. Damit sind diese die wichtigsten Empfänger des freiwilligen Engagements. Das passt. Schließlich sind Vereine in vielen Regionen die Institutionen des sozialen Miteinanders. Hier findet das Leben vor Ort in allen Facetten statt. Mit ihrer Unterstützung bekennen sich die Genossenschaftsbanken ganz bewusst und direkt zu ihrer Region und ihren Mitbürgern. Aber auch öffentliche Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen oder Kindergärten (87 Prozent) und auch Kirchengemeinden (85 Prozent) profitieren dabei ähnlich oft.

einund
neunzig

91 Prozent der Genossenschaftsbanken engagieren sich mit ihren Aktivitäten für Sport und Erholung. Dieser Bereich ist damit der meist genannte. Aber auch die Förderung von Kunst und Kultur (88 Prozent der Institute), die Stärkung von Bildung und Forschung (83 Prozent) und die Unterstützung sozialer und integrativer Initiativen (76 Prozent) werden im Rahmen des Gesamtengagements keineswegs vernachlässigt.

Engagement ohne Wenn und Aber

Vor Ort zu sein, da zu sein, nah zu sein: Diese Eigenschaften kennzeichnen die deutschlandweit 1.021 Volksbanken und Raiffeisenbanken.

Das außerordentlich große Engagement der Institute vor Ort zeigt, dass dies keine reinen Lippenbekenntnisse sind. Vielmehr ist gesellschaftliches Engagement ein fester Bestandteil der genossenschaftlichen Unternehmenskultur und wird deutschlandweit aktiv und innovativ gelebt.

Als in der Region verankerte Banken kommen die Kreditgenossenschaften nicht nur ihrer Rolle als verlässlicher Ausbilder, Arbeitgeber und Steuerzahler vor Ort nach. Darüber hinaus bekennen sie sich freiwillig und aufgrund ihres Selbstverständnisses anhand von Spenden, Sponsoring, Stiftungsengagement zu den Herausforderungen ihrer Region und übernehmen aktiv Verantwortung.

So erzielte die Summe der finanziellen Zuwendungen im Jahr 2015 trotz eines weiteren leichten Absinkens der Anzahl der Kreditgenossenschaften auf nun 1.021 (Ende 2015) einen neuen Höchstwert. Auch das Volumen des Stiftungsengagements bewegt sich durch das stetige Wachstum mittlerweile in neuen Dimensionen. Diese Steigerung ist auch ein Ausdruck der nachhaltigen Förderung lokaler und regionaler Anliegen.

So schaffen die Kreditgenossenschaften mit der Gründung von Bank- und Bürgerstiftungen langfristige Strukturen, die eine ständige Förderung wichtiger gemeinnütziger Anliegen sicherstellen. Wo in Zeiten knapper Kassen kommunale Mittel schwinden, können Stiftungen mithelfen, dass genügend Geld für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung steht. Das genossenschaftliche Stiftungsengagement setzt dort an, wo es vor Ort nötig ist.

Nicht zuletzt übernehmen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbanken und Raiffeisenbanken während und nach ihrer Arbeitszeit aktiv Verantwortung. Durch ehrenamtliches Engagement, durch Corporate-Volunteering-Projekte, durch Zuhören und Mitanpacken.

Die Ergebnisse im Detail:
Spenden und Sponsoring 2015: 136 Millionen Euro

Mit 136 Millionen Euro unterstützte die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken im Jahr 2015 gemeinnützige Organisationen, Projekte und Initiativen finanziell (siehe Abbildung auf Seite 34). Davon stammten 63,7 Millionen Euro aus dem genossenschaftlichen Gewinnsparen. Mit weiteren geldwerten Zuwendungen in Höhe von 8 Millionen Euro konnte das Gemeinwesen nochmals gestärkt werden (siehe Abbildung auf Seite 35). Über die Jahre betrachtet ist das finanzielle Engagement dauerhaft gestiegen und dies trotz einer weiter leicht sinkenden Zahl an Kreditgenossenschaften.

Stiftungsvermögen 2015: 280 Millionen Euro

Das Engagement der genossenschaftlichen Bankengruppe im Stiftungsbereich belief sich zum 31. Dezember 2015 auf 280 Millionen Euro. Darin enthalten sind 29 Millionen Euro, mit denen die Genossenschaftsbanken bislang den Auf- und Ausbau von Bürgerstiftungen und anderen Gemeinschaftsstiftungen unterstützt haben (siehe Abbildung auf Seite 36). Mit 251 Millionen Euro wurden bislang von Organisationen der genossenschaftlichen FinanzGruppe eigene Stiftungen gegründet. Jede dritte Bank ist im Stiftungsbereich engagiert. Der Trend hin zu einem größeren Engagement im Stiftungsbereich setzt sich damit weiter fort. Und dies in rasantem Tempo. Trotz der anhaltenden Niedrigzins-Problematik setzen die Kreditgenossenschaften vermehrt auf das Engagement in Stiftungen und damit auf eine besonders nachhaltige strukturbildende Form der Unterstützung.

Ehrenamtliches Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2015

Mit 40 Prozent der Bankangehörigen sind weit mehr als ein Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Genossenschaftsbanken, Verbänden und Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe in ihrer Freizeit ehrenamtlich aktiv. Fast jede zweite Volksbank oder Raiffeisenbank organisiert oder unterstützt zudem das bürgerschaftliche Engagement ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Arbeitszeit (Corporate Volunteering).

Verantwortung für die Region

Die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen und die Förderung der örtlichen Vereine bilden bei allen Aktivitäten die Schwerpunkte des gesellschaftlichen Engagements der genossenschaftlichen FinanzGruppe. 9 von 10 Genossenschaftsbanken gaben an, sich für diese Zielgruppen aktiv zu engagieren. Weitere wichtige Zielgruppen sind ältere Menschen und Familien (siehe Abbildung auf Seite 37).

Die Werte und Gründe für das Engagement bleiben dabei nahezu unverändert. Sie spiegeln das Selbstverständnis der Genossenschaftsbanken wider. Zudem unterstreichen sie, welch zentrale Rolle die Kreditgenossenschaften in der Region und für ihre Mitglieder und Kunden spielen.

Studiendesign
Die Stiftung Aktive Bürgerschaft (siehe auch Seite 116), das Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der genossenschaftlichen FinanzGruppe, befragte im Auftrag ihres Schirmherrn, des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), im Frühjahr 2016 alle BVR-Mitgliedsinstitute, Unternehmen und Verbände der genossenschaftlichen FinanzGruppe (Vollerhebung). Die Rücklaufquote betrug 27 Prozent. Die Umfrage wird seit 2005 jährlich durchchgeführt (nur einmal wurde ausgesetzt: 2008).

Gesellschaftliches Engagement der genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken

in Millionen Euro


JahrDie Summe der finanziellen Zuwendungen1Geldwerte Zuendungen2Stiftungsmanagement3
20151368280
201413013228
20131359208

1 Die Summe der finanziellen Zuwendungen (Spenden + Sponsoring) 2012: 131 Millionen Euro, 2011: 120 Millionen Euro, 2010: 123 Millionen Euro.
2 Geldwerte Zuwendungen 2012: 7 Millionen Euro, 2011: 5 Millionen Euro, 2010: 13 Millionen Euro.
3 Stiftungsengagement 2012: 201 Millionen Euro, 2011: 183 Millionen Euro, 2010: 140 Millionen Euro.

Spenden und Sponsoring 2015

in Millionen Euro





JahrSpendenSponsoringStiftungserträge
201595329




Stand: 31.12.2015

Geldwerte Leistungen 2015:
8 Millionen Euro

in Millionen Euro





JahrKostenlose Finanz- und Servicedienstleistungen, Bereitstellung von UnternehmenslogistikSachspenden
201553




Stand: 31.12.2015

Stiftungsvermögen 2015

in Millionen Euro





JahrStiftungsvermögen der BankstiftungenZustiftungen zum Vermögen von Bürgerstiftungen/Gemeinschaftsstiftungen
201525129




Stand: 31.12.2015

Schwerpunkte des Engagements

In Prozent (Mehrfachnennungen möglich)

1. Zielgruppen

Kinder, Jugendliche

Ältere Menschen, Senioren

Familien, Lebensgemeinschaften

2. Empfänger

Örtliche Vereine, Initiativen

Öffentliche Einrichtungen (zum Beispiel Schulen)

Kirchengemeinden

Stand: 31.12.2015

Bankangehörige, die in der Freizeit bürgerschaftlich engagiert sind, im Zeitverlauf

In Prozent

2009

2011

2012

2013

2014

2015

Stand: 31.12.2015

Genossenschaftsbanken, die Corporate-Volunteering-Maßnahmen durchführen, im Zeitverlauf

In Prozent

2009

2011

2012

2013

2014

2015

Stand: 31.12.2015

Zentrale Werte des Engagements von Kreditgenossenschaften

in Prozent

–––––   97% Regionalität

–––––   84% Kundennähe

–––––   73% Nachhaltigkeit

–––––   41% Solidarität

–––––   37% Mitgliedschaft

–––––   37% Selbsthilfe