Eins plus eins macht
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mehr als 2
Die bundesweiten Wettbewerbe und Initiativen der Volksbanken und Raiffeisenbanken
Eins plus eins macht zwei – nicht immer: Bei den bundesweiten Wettbewerben und Aktionen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken ergibt das Zusammen wirken oft viel mehr als die Summe der einzelnen Teile. Primärinstitute, genossenschaftliche Regionalverbände, Spezialinstitute setzen sich hier gemeinsam – initiiert vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken(BVR) – sehr zielgerichtet und höchst effektiv für die gute Sache ein.
Kreative Förderung mit einer Strahlkraft weit über die Grenzen der eigenen Region hinaus, bieten die Kreditgenossenschaften etwa mit ihren großen Wettbewerben jugend creativ (Seite102) und Sterne des Sports (Seite110). Musikspektakel, die das ganze Land zum Schwingen bringen, unterstützen die Genossenschaftsbanken mit dem Deutschen Chorwettbewerb und dem Deutschen Orchesterwettbewerb (Seite114). Mit dem Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Stiftung Aktive Bürgerschaft (Seite116) wirkt die genossenschaftliche FinanzGruppe zudem prägend für die bundesweiten Strukturen der Förder- und Engagementlandschaft. Mit der exklusiven Unterstützung des jährlich verliehen Karlspreises (Seite96) bekennt sich die genossenschaftliche FinanzGruppeganz bewusst und explizit zum Modell Europa und zeigt, dass das direkte Eintreten für gemeinsame Werte für sie keine Grenzen kennt.
„Die Stunde ist gekommen, gemeinsam das Europa aufzubauen, das sich nicht um die Wirtschaft dreht, sondern um die Heiligkeit der menschlichen Person, der unveräußerlichen Werte; das Europa, das mutig seine Vergangenheit umfasst und vertrauensvoll in die Zukunft blickt, um in Fülle und voll Hoffnung seine Gegenwart zu leben. Es ist der Moment gekommen, den Gedanken eines verängstigten und in sich selbst verkrümmten Europas fallen zu lassen, um ein Europa zu erwecken und zu fördern, das ein Protagonist ist und Träger von Wissenschaft, Kunst, Musik, menschlichen Werten und auch Träger des Glaubens ist. Das Europa […], das auf den Menschen schaut, ihn verteidigt und schützt; das Europa, das auf sicherem, festem Boden voranschreitet, ein kostbarer Bezugspunkt für die gesamte Menschheit!“
Schlussworte von Papst Franziskus in seiner Rede vor dem Europäischen Parlament (November 2014)
Internationaler Karlspreis zu Aachen
Habemus Karlspreisträger!
Papst Franziskus ist der diesjährige Preisträger des Internationalen Karlspreises zu Aachen. Anfang Mai dises Jahres nahm das Oberhaupt der katholischen Kirche die Auszeichnung in Rom entgegen. Hauptsponsor der Stiftung Internationaler Karlspreis sind die Volksbanken und Raiffeisenbanken. Sie stehen damit auch ganz bewusst für die Stärkung der europäischen Werte, die europäische Integration sowie für die europäische Idee ein.
Mit der Preisverleihung an Papst Franziskus wird insbesondere sein aktives Eintreten für die Bewahrung und Bewusstmachung der europäischen Werte gewürdigt. In seiner historischen Rede vor dem Europäischen Parlament im November 2014 hatte er sehr eindringlich an die Abgeordneten appelliert, die Würde des Menschen und die Ideale der Gründerväter Europas in den Mittelpunkt ihres Handelns zu rücken. Zugleich sollten sie – so Papst Franziskus – als Gesetzgeber ihren Beitrag leisten, damit das große Potenzial der europäischen Idee, um das weite der Teile der Welt die EU beneiden, nicht verspielt wird.
„Eine Stimme des Gewissens“
„Papst Franziskus ist eine Stimme des Gewissens, die uns mahnt, bei allem Tun den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Er ist eine herausragende moralische Autorität, die uns als Mahner und Mittler zugleich daran erinnert, dass Europa den Auftrag und die Verpflichtung hat, aufbauend auf den Idealen seiner Gründerväter, Frieden und Freiheit, Recht und Demokratie, Solidarität und die Bewahrung der Schöpfung zu verwirklichen“, hob das Direktorium der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen in seiner Begründung hervor.
Für die subsidiär ausgerichtete Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken ist die jährliche Unterstützung des Karlspreises ein Bekenntnis zu einem vitalen wie auch vielseitigen Europa. Kluge Kooperationen, klar abgestimmte Spielregeln, aber auch individuelle Gestaltungsspielräume sind die zentralen Erfolgsfaktoren vielseitiger Gemeinschaften – so auch für Europa. Für die Genossenschaftsbanken ist Europa die Gemeinschaft vieler Gemeinschaften, bei der sich Regionalität und Internationalität nicht ausschließen, sondern komplementär verhalten.
So überbrachte auch Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), dem Preisträger die Glückwünsche der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Im Kontext der Karlspreisverleihung setzte sich Fröhlich bei den politischen Gesprächen vor und nach der Verleihung dafür ein, gemeinsam die weit verbreitete Politikverdrossenheit und Europamüdigkeit zu überwinden.
Auf einer die Verleihung begleitenden Diskussion anlässlich des Karlspreis-Europa-Forums nutzte er die Gelegenheit, zusammen mit zahlreichen Europapolitikern ein paar „Knackpunkte“ des gemeinsamen europäischen Wirkens zu benennen.
Mehr Verlässlichkeit ist nötig
Insbesondere beim Thema Bankenunion forderte er grenzüberschreitend mehr Verlässlichkeit ein. In den vergangenen Jahren habe man die Europäische Zentralbank mit der Bankenaufsicht betraut, eine Bankenabwicklungsrichtlinie verabredet und per Richtlinie die Einlagensicherungssysteme in Europa harmonisiert. Letztere sollten damit einem gemeinsamen Standard entsprechen und über ausreichende Mittel verfügen. „Immer noch aber haben zahlreiche Länder Europas es versäumt, die seit Sommer 2015 geltende Einlagensicherungsrichtlinie ganz oder in Teilen umzusetzen. Stattdessen werben viele Länder Europas für eine Weiterentwicklung der gerade erst eingeführten europäischen Einlagensicherungsrichtlinie zu einer europäischen Zwangshaftungsgemeinschaft“, machte der BVR-Präsident deutlich. Er setzte sich für mehr Investitionen in Innovationen ein, um die Wettbewerbsfähigkeit im Euroraum zu stärken und so ein besseres Miteinander zu ermöglichen.
Internationaler Jugendwettbewerb jugend creativ
Ihr seid Helden!
Superhund Theo, der „Feuerwehrkatzenretter“, Supermom oder – ganz historisch – Julius Cäsar: Helden und Vorbilder können so unterschiedlich sein. „Fantastische Helden und echte Vorbilder: Wer inspiriert dich?“, lautete das Motto des 46. Internationalen Jugendwettbewerbs jugend creativ. Interessant: Statt Comichelden und Superstars waren es dabei vorallem die Helden des Alltags, die von den jungen Kreativen imposant in Szene gesetzt wurden.
Ehrenamtliche Helfer, Familienmitglieder und Freunde bestimmten die Szenerie, aber auch aktuelle Themen wie die Hilfe für Flüchtlinge wurden künstlerisch dargestellt. Rund 563.200 Beiträge aus ganz Deutschland hatten die zahlreichen teilnehmenden Volksbanken und Raiffeisenbanken erhalten, darunter rund 357.600 Bilder, 300 Kurzfilme und 205.300 Quizeinsendungen.
Während die jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Klassen 1 bis 6) Einblicke in ihren Alltag und Details zu ihren großen Vorbildern preisgaben, setzten sich die Größeren (Klassen 7 bis 13) auch durchaus kritisch mit der Thematik auseinander. Falsche Vorbilder, versteckte Helden sowie Selbst- und Fremdbilder wurden hier vielfältig verarbeitet.
Alle Bundessieger reisten Anfang August für eine kreative Woche an die Ostsee. In der Internationalen Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg durften sie sich dort in verschiedenen Werkstätten unter Anleitung von erfahrenen Künstlern und Kunstpädagogen kreativ austoben und austauschen. Ob malen, gestalten, filmen: Den Möglichkeiten wurden dabei keine Grenzen gesetzt
Zudem nahmen die Bundessieger mit ihren Werken Mitte Juni in Luxemburg am internationalen Vergleich der Siegerbilder aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Luxemburg, Österreich, Italien (Südtirol) und der Schweiz teil. Es landeten auch zwei Werke aus Deutschland mit auf dem Siegertreppchen.
Schirmherrin Manuela Schwesig
Schirmherrin des 46. Wettbewerbs ist Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig. „Wir brauchen den eigenen Blick von Kindern und Jugendlichen auf die Welt. Deshalb müssen wir ihnen auch faire und wirkungsvolle Beteiligungs- und Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen. Der Wettbewerb ist dafür ein schönes Beispiel“, sagte die Ministerin.
Weitere Unterstützerinnen und Unterstützer sind die Nachwuchsschauspieler Lisa-Marie Koroll, Jonas Holdenrieder sowie Fernsehmoderator Daniel Hartwich. Als Partner fungierten „Dein Spiegel“, das Nachrichten-Magazin für Kinder sowie die Junge Filmszene im Bundesverband Jugend und Film e. V.
Bereits seit 1970 richten Genossenschaftsbanken grenzüberschreitend jugend creativ aus. Der Wettbewerb beginnt alljährlich Anfang Oktober mit einem wechselnden gesellschaftlich relevanten Thema. Mit international bis zu einer Million Wettbewerbsbeiträgen pro Jahr zählt jugend creativ zu den größten Jugendwettbewerben der Welt
Mit viel Engagement und jeder Menge Elan beteiligen sich Jahr für Jahr viele Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland an diesem etablierten Wettbewerb. Sie kooperieren dabei mit den Schulen vor Ort. Regional führen die genossenschaftlichen Regionalverbände den Wettbewerb fort.
„Freundschaft ist ... bunt!“
Im Oktober 2016 beginnt der 47. Internationale Jugendwettbewerb. Das Thema: „Freundschaft ist … bunt!“ Man darf sich bereits jetzt sehr sicher sein, dass die erneut vielen Arbeiten entsprechend eindrucksvoll sein werden. Großer Beliebtheit erfreut sich seit einiger Zeit auch das jugend creativ Videoportal. Hier können junge Kreative ihre eigenen Filme zum Wettbewerbsthema hochladen und ins Rennen schicken.
www.jugendcreativ.de (Homepage)
www.jugendcreativ-video.de (Videoportal)
www.facebook.com/jugendcreativ
www.youtube.com/jugendcreativ
Sterne des Sports
Gemeinsam für den Breitensport
Mit den Sternen des Sports würdigen die Volksbanken und Raiffeisenbanken gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) Jahr für Jahr das soziale Engagement von Vereinen. Hier geht es nicht um die weitesten Weiten und höchsten Höhen, sondern um das Miteinander.
Seit mehr als einer Dekade schreiben die Volksbanken und Raiffeisenbanken den Wettbewerb gemeinsam mit dem DOSB jährlich aus. Dieser startet – unterstützt von den lokalen Genossenschaftsbanken – bei den Vereinen vor Ort. Durch die Prämierungen auf Orts-, Landes- und Bundesebene flossen den teilnehmenden Vereinen bisher mehr als 5 Millionen Euro zugunsten ihres gesellschaftlichen Engagements zu. Der besondere gesellschaftliche Nutzen lässt sich nicht in Ziffern ausdrücken, denn der Wettbewerb will ausdrücklich das Engagement in den Vereinen nicht nur auszeichnen, sondern auch fördern.
Über 2.500 Vereine beteiligt
Insgesamt beteiligten sich im Jahr 2015 bundesweit mehr als 2.500 Sportvereine mit einer Bewerbung bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken. Das Spektrum der Themen reicht von Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen über Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren bis zur Förderung der Leistungsmotivation.
Den mit 10.000 Euro dotierten „Großen Stern des Sports“ in Gold erhielt der VfL Bad Wildungen – begleitet von der Waldecker Bank – weil der hessische Verein auf innovative Weise Flüchtlingen aus der ganzen Welt ein sportliches Zuhause bietet. Er begegnet mit diesem Engagement den Anforderungen der Zeit auf sehr wirkungsvolle und zugleich spaßbringende Weise. Überbracht wurden die Glückwünsche von Bundeskanzlerin Angela Merkel höchstpersönlich. Sie überreichte die Auszeichnung gemeinsam mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann und dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich.
Insgesamt wurden 17 Sportvereine aus ganz Deutschland für ihr gesellschaftliches Engagement geehrt. Die Vereine hatten sich als Landessieger und Gewinner eines „Großen Stern des Sports“ in Silber für das Finale qualifiziert.
Der TSV Georgsdorf 1958 landete mit seiner Aktion gegen Landflucht auf dem zweiten Platz. „Viele schaffen mehr: Der TSV Georgsdorf gestaltet ein ganzes Dorf. AGENDA 2015“, lautete der Name der Initiative, die – unterstützt von der Volksbank Niedergrafschaft – eingereicht wurde. Dafür erhielt der Verein aus der Region Weser-Ems (Niedersachsen) ein Preisgeld von 7.500 Euro.
Der mit 5.000 Euro dotierte dritte Platz ging an den F.C. Süderelbe von 1949 aus Hamburg – von der Hamburger Volksbank begleitet. Der Verein organisiert in Eigenregie eine Berufs- und Ausbildungsmesse mit Schwerpunkt Integration. Gerade Schulabbrecher und Flüchtlinge sollen so den Berufseinstieg schaffen.
Erstmals seit dem zwölfjährigen Bestehen des Wettbewerbs wurden in diesem Jahr in Kooperation mit der ARD drei Publikumspreise für Vereine mit besonders innovativen Ideen vergeben. Aus der Onlineabstimmung gingen die Initiative Sport ohne Grenzen (Hamburger Volksbank), der Schwimmverein Plettenberg 1951 (Volksbank im Märkischen Kreis) und der Todtglüsinger Sportverein von 1930 (Volksbank Lüneburger Heide) als Gewinner hervor.
In diesem Jahr ging Deutschlands wichtigster Breitensportwettbewerb in die nächste Runde. Erneut nahmen deutschlandweit zahlreiche Vereine mit beeindruckenden Projekten und Initiativen teil. Weitere Infos auf der Homepage zum Wettbewerb:
9. Deutscher Orchesterwettbewerb
„Sounds like Team-Spirit“
Die besten Orchester des Landes kamen in diesem Jahr Anfang Mai in Ulm zusammen. Big Bands, Blechbläser, Zupf-Orchester, Brass Bands und viele weitere Formationen verwandelten eine Woche lang die baden-württembergische Universitätsstadt in eine Musikmetropole. Alle Sinne wurden bei diesem Musikevent rund um den Ulmer Münster gefordert und gefördert. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken waren Hauptförderer des Wettbewerbs.
Insgesamt 4.500 Musizierende aus 115 Ensembles kamen zum musikalischen Gipfeltreffen der besten Orchester des Landes zusammen. Alle Formationen mussten sich zuvor auf Landesebene – in insgesamt 15 ausgeschriebenen Kategorien – für den Start in Ulm qualifizieren.
Der Deutsche Orchesterwettbewerb ist die zentrale Fördermaßnahme des Deutschen Musikrates für Orchestermusik in Deutschland. Sein zentrales Anliegen ist die Förderung zeitgenössischer Musik. Dirigierseminare und Stipendien für Dirigenten garantieren eine Förderung weit über den Wettbewerb hinaus. Der Wettbewerb findet seit 30 Jahren im olympischen Turnus von vier Jahren an wechselnden Austragungsorten statt. Er wechselt sich dabei im zweijährigen Rhythmus mit dem Deutschen Chorwettbewerb ab, der ebenfalls von den Volksbanken und Raiffeisenbanken gefördert wird.
Sonderpreise – ganz genossenschaftlich
Zwei Sonderpreise für Jugendorchester wurden in Ulm von den Volksbanken und Raiffeisenbanken ausgelobt. Ganz genossenschaftlich standen hier nicht nur die musikalische Leistung, sondern vor allem auch das musikalische Miteinander und die große Gemeinschaft im Mittelpunkt.
Das Jugendorchester Gitarrenorchester Saitenwechsel der Musikschule KLANGKISTE Zeitz (Sachsen-Anhalt) überzeugte – unter der Leitung von Sylvia Beck – Jury und Publikum mit ihrem breiten Repertoire, ihrer originellen Programmauswahl und mit ihrem großen gemeinschaftlichen wie wohlklingenden Engagement. Den zweiten Sonderpreis erhielt das Jugendsinfonieorchester der Musikschule Leipzig Johann Sebastian Bach. Mit viel Energie und dem nötigen Team-Spirit zogen die Musikerinnen und Musiker mit ihrer Darbietung das Publikum bereits ab den ersten Klängen in ihren Bann. Eine beeindruckende Mannschaftsleistung mit sehr hohem Qualitätsanspruch – genau passend zu den Genossenschaftsbanken.
Die deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken sind seit 2011 Hauptsponsor der Wettbewerbe. Ob Chöre oder Orchester – sie fördern damit eine echte Volksbewegung. Denn: Gemeinschaftliches Musizieren ist eine der beliebtesten Formen kultureller Freizeitbeschäftigungen und des bürgerschaftlichen Engagements. Mehr als vier Millionen Menschen musizieren und singen in ihrer Freizeit in Deutschlands Orchestern und Chören.
„Die regional verwurzelten Genossenschaftsbanken unterstützen dieses ehrenamtliche Engagement sehr gern. Die Förderung des musikalischen Nachwuchses liegt uns besonders am Herzen“, erklärte Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, in Ulm.
Einige Volksbanken und Raiffeisenbanken begleiteten die Preisträger und Finalisten aus ihrer Region bis zum Bundesfinale. Nach dem Wettbewerb nutzten einige Institute auch die Gelegenheit, gemeinsam mit den Orchestern aus ihrer Region Aktionen vor Ort umzusetzen.
Das Miteinander im Mittelpunkt
Ausschlaggebend für das bundesweite Engagement der Volksbanken und Raiffeisenbanken für die Amateurchöre und Amateurorchester ist auch ihre regionale Verwurzelung. Viele Ensembles sind eng mit einer der deutschlandweit 1.021 Genossenschaftsbanken verbunden.
Genau wie die vielen Ensembles setzen auch die Volksbanken und Raiffeisenbanken auf ein zielgerichtetes, partnerschaftliches und harmonisches Zusammenspiel aller Beteiligten. So sind Chöre und Orchester ähnlich wie Genossenschaftsbanken Beispiele für überaus gut funktionierende Kooperationen, bei denen das Miteinander und das Zutun jedes Einzelnen zu etwas Besonderem führt.
Aktive Bürgerschaft
Gutes besser tun!
Die gemeinnützige Stiftung Aktive Bürgerschaft ist das Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Die Aktive Bürgerschaft macht innovative Engagementkonzeptewie Bürgerstiftungen und Service Learning praxistauglich und setzt sie mit Partnern bundes- oder landesweit um. Schirmherr der Aktiven Bürgerschaft ist der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Seit 1996 haben sich Bürgerstiftungen – als Stiftungen von Bürgern für Bürger – in Deutschland etabliert. In fast 400 Orten und Regionen engagieren sich rund 50.000 Stifter und Aktive ehrenamtlich mit Zeit, Geld und Ideen für vielfältige gemeinnützige Zwecke. Das gemeinsame Stiftungskapital beläuft sich auf mehr als 300 Millionen Euro. Knapp 100 Millionen Euro flossen aus Spenden und Kapitalerträgen in die Förderung gemeinnütziger Projekte vor Ort.
Aus Bürgerstiftungs-Pionieren sind vielerorts längst Bürgerstiftungs-Millionäre geworden. Aber auch die jüngeren Bürgerstiftungen sind nicht weniger ambitioniert. Viele von ihnen engagieren sich zurzeit für Geflüchtete. Sie helfen unter anderem bei der Vermittlung von Hospitationen, Praktikaplätzen sowie bei der Entwicklung einer beruflichen Perspektive für die Neuankömmlinge.
Genossenschaftliche FinanzGruppe: Wegbereiter und Partner der Bürgerstiftungen
Die aktuelle Zuwanderung vieler Flüchtlinge nach Deutschland und das Engagement Tausender ehrenamtlicher Helfer und zahlreicher Bürgerstiftungen zeigen sowohl die Notwendigkeit als auch die Leistungsfähigkeit bürgerschaftlichen Engagements. Auch in Zukunft braucht Deutschland das Engagement und die Mitgestaltung durch seine Bürgerinnen und Bürger – vielleicht mehr denn je.
Die Genossenschaftsbanken haben dies frühzeitig erkannt und 1997 mit der Aktiven Bürgerschaft ein eigenes Kompetenzzentrum für bürgerschaftliches Engagement geschaffen. Schließlich ist das Konzept dieser Stiftungen von Bürgern für Bürger dem genossenschaftlichen Selbstverständnis von Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung sehr ähnlich.
Seit ihrem 20-jährigen Bestehen in Deutschland haben sich Bürgerstiftungen von einzelnen Initiativen zu einem viel beachteten Phänomen mit bundesweiter Verbreitung entwickelt. Im Jahr 2002 hat der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken seine Mitgliedsbanken zu einem verstärkten Engagement für Bürgerstiftungen aufgerufen. Die Aktive Bürgerschaft unterstützt und begleitet seither unter anderem die von den BVR-Mitgliedsinstituten initiierten Bürgerstiftungen bei Managementaufgaben, Projekten und bei der Gewinnung von Stiftern und Aktiven.
Forum Aktive Bürgerschaft
Zum 20-jährigen Bestehen der Bürgerstiftungen in Deutschland kamen auf Einladung der Stiftung Aktive Bürgerschaft Mitte Mai dieses Jahres gut 200 Vorstände und Stiftungsräte aus Bürgerstiftungen sowie Stifter, Förderer und Wegbegleiter der Deutschen Bürgerstiftungen zur Jubiläumsveranstaltung nach Berlin. Das Motto: „20 Jahre Bürgerstiftungen: Erfolgreich und zukunftsorientiert“. Dabei blickten sie gemeinsam auf die Erfolgsgeschichte der Bürgerstiftungen zurück und entwickelten Perspektiven, wie Bürgerstiftungen angesichts der großen gesellschaftlichen Herausforderungen ihre Kraft auch künftig wirkungsvoll entfalten können.