Aktuell bewegen sich die Investitionen in Deutschland auf einem sehr niedrigen Niveau. Verglichen mit Ende 2019, vor dem Ausbruch der Coronapandemie und dem Inflationsanstieg infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, sind die Investitionen der Unternehmen und Privathaushalte preisbereinigt bis zum Frühjahresquartal 2024 um 9 Prozent zurückgegangen.
Die Kreditnachfrage der Unternehmen ziehe nur geringfügig an, wie die jüngsten Bundesbankzahlen zur Neukreditvergabe in Deutschland im September belegen. Auch das spreche gegen ein Anziehen der Investitionstätigkeit in den kommenden Monaten. Bei den privaten Wohnungsbauinvestitionen zeige die wieder anziehende Neukreditvergabe der vergangenen Monate zwar, dass der Tiefpunkt durchschritten sein dürfte. Die Investitionen dürften sich aber nur allmählich erhöhen.
Die rezessiven Tendenzen in der deutschen Konjunktur dürften nur langsam auslaufen, mehr als ein kleines Plus ist bei den Investitionen im nächsten Jahr aber nicht in Sicht. Die sinkende Inflation werde schrittweise das Verbrauchervertrauen stärken. Mehr und mehr dürfte die Investitionsbereitschaft im kommenden Jahr auch durch die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank unterstützt werden. Die langfristigen Zinsen seien bislang zwar nur leicht zurückgegangen, stünden Investitionen aber nicht mehr entgegen.